"Niemand wird zurückgelassen"

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caro.booklover Avatar

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Dieses Buch war mein erster Roman der Autorin. Ich kann schon so viel verraten, dass ich mir die anderen beiden Bücher bereits gekauft habe. Ich war wirklich hin und weg von diesem Schreibstil, der schönen Geschichte und habe das Buch verschlungen! Die Gegenwartshandlung, in der Lorenz aus Geldnot bei Tante Hedi und Onkel Willi einziehen muss und schließlich der Roadtrip entsteht, wechselt sich mit Rückblenden in die Vergangenheit der Prischinger-Geschwister ab. Während der Roadtrip szenenweise ins absurd-komische abdriftet, sind die Rückblicke in die Vergangenheit eher ernst und manchmal richtiggehend tragisch. Diese Abwechslung im Roman hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine ungewöhnliche Mischung, die für mich sehr gut miteinander harmoniert und funktioniert hat. Die Charaktere wirken authentisch, sie haben ihre Ecken und Kanten - das macht die Geschichte glaubwürdig. Im Laufe des Buches setzt sich die Vorgeschichte der drei Tanten und die Kindheit und Jugend von Onkel Willi wie ein Puzzle zusammen. Je mehr man dadurch über sie erfährt, desto besser kann man die Handlungen in der Gegenwart einordnen. Nach ihren Lebensgeschichten konnte ich die drei Tanten, aber besonders Onkel Willi, der aus meiner Sicht das Zentrum der Geschichte und der Familie ist, auch wenn er verstirbt, sehr gut verstehen und habe sie alle ins Herz geschlossen. Immer wieder wird das Familienmotto "Niemand wird zurückgelassen" zum zentralen Thema und der Zusammenhalt der drei Schwestern bekommt ein Fundament. Vea Kaiser erzählt so bildhaft, dass ich mich mit am Tisch sitzen sah, die fettigen Schnitzel roch und mich im Auto zu den drei Tanten auf den Rücksitz quetschte.

Fazit:
Dies ist ein Buch, von dem man möchte, dass es niemals zu Ende geht. Es ist warmherzig, liebevoll und einfach schön geschrieben. Für mich ein neues Lieblingsbuch!