Onkel Willis Vermächtnis oder im 3/4 Takt in die Vergangenheit und weiter in ein neues Leben

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wienerin Avatar

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"Niemand wird zurückgelassen" - nach diesem Motto wird das Handeln der einzelnen Mitglieder der Familie Prischinger bestimmt.
Bei allen Unterschieden und Differenzen, letztlich wird zusammengehalten und ist einer für den anderen da.
Und so wird auch der Leichnam von Onkel Willi, entsprechend seinem letzten Wunsch nach Montenegro überführt. Da seine Frau allerdings das von Willi extra für diesen Zweck angesparte Geld ohne dessen Wissen zur Unterstützung der beruflichen Pläne der gemeinsamen Tochter ausgegeben hat, gibt es nur eine Lösung: Die Familie muss den Willi mit dem Auto (quasi illegal) selber nach Montenegro bringen.
Diese Reise, in deren Verlauf es zu allerhand skurrilen Situationen kommt, wird im Wechsel mit Rückblenden erzählt, in denen man mehr über die Geschichte der einzelnen Familienmitglieder erfährt. Geschichten, die allen erzählt wurden und Geschichten, die nur mit wenigen Menschen geteilt wurden.
Und für das Ende des Buches hat die Autorin einen schönen und versöhnlichen Abschluss gefunden, so dass man das Buch definitiv mit einem Lächeln aus der Hand legt.

Dieses Buch ist witzig und traurig, interessant und spannend, und hat sich fix zum Kreis meiner absoluten Lieblingsbücher gesellt.
So viele Stellen in diesem Buch haben mich berührt und zum Nachdenken gebracht und oft habe ich mich verwundert gefragt, wie eine so junge Frau mit einer solchen Weisheit über die Irrwege des Lebens schreiben kann.

Ein wunderschönes Buch über Familie und das Füreinander-da-Sein, über Schuld und Verzeihen (auch sich selber).