vom guten und vom bösen Klopfen

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panthorina Avatar

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Schon in den ersten Sätzen des Buches fängt Vea Kaiser die Wiener Seele so gekonnt und humorvoll ein wie ich es bisher nur selten gelesen habe. Lorenz Prischiniger, der dem eindeutig bösen Klopfen, das nur Zwangsvollstrecker oder sonstige Schuldeneintreiber bedeuten kann, entgehen möchte indem er zur Not auch bereit wäre über den Balkon auf die Terrasse der Nachbarn zu klettern, sich jedoch am Ende doch seinem Schicksal fügt jedoch nicht ohne vorher Zähnegeputzt und teures Parfum aufgelegt zu haben, hat mir vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben. Zum Glück war es dann "nur" die GIS, in Deutschland eher unter GEZ bekannt, und Lorenz kommt unbeschadet davon, da er vor einigen Tagen seinen Fernseher weggeschafft hat.

Nach diesem wundervollen Auftakt wird der Leser mitten in die Familiengeschichte der Prischingers gezogen inkl. Rückblenden in die Vergangenheit, die erklären woher die Charaktere ihre besonderen Eigenarten haben. In der Gegenwart begibt sich Lorenz mit seinen Tanten auf einen Roadtrip der anderen Art um den verstorbenen Onkel zurück in seine Heimat zu bringen und ihn, auf dessen Wunsch, dort zu bestatten.

Mit feinem Humor und viel Liebe zu den Figuren ist Vea Kaiser eine großartige Geschichte gelungen und ich freue mich schon jetzt auf ihr nächstes Buch!