Moralischer Thriller
Dieses Buch hat mich unangenehm ruhig gemacht und genau das meine ich positiv. Ruf der Leere ist kein Thriller, den man einfach wegliest, sondern einer, der nachhallt, weil er weniger auf äußeren Horror setzt als auf das, was in Menschen passiert, wenn moralischer Druck unerträglich wird. Die Ausgangssituation ist brutal einfach: Eine Gruppe junger Menschen, ein abgelegener Ort, eine unmögliche Entscheidung. Was mich dabei besonders gepackt hat, ist nicht die Bedrohung von außen, sondern wie schnell Freundschaften, Loyalität und Selbstbilder zu bröckeln beginnen. Man erkennt sich beim Lesen immer wieder selbst und erschrickt darüber.
Parallel dazu hat mich die Perspektive des Vaters sehr berührt. Diese zweite Ebene gibt der Geschichte Tiefe: die verspätete Auseinandersetzung mit dem eigenen Kind, das Gefühl, etwas Entscheidendes verpasst zu haben. Das ist leise, schmerzhaft und sehr menschlich.
Ruf der Leere stellt keine einfachen Fragen und gibt erst recht keine einfachen Antworten. Es geht um Schuld, Selbstschutz, Verantwortung und um die Leere, die entsteht, wenn man erkennt, wozu man im Extremfall fähig wäre.
Es ist ein düsterer, psychologisch dichter Roman, der weniger schockiert als verunsichert. Wer Bücher mag, die moralisch fordern und lange im Kopf bleiben, wird hier nicht unberührt bleiben.
Parallel dazu hat mich die Perspektive des Vaters sehr berührt. Diese zweite Ebene gibt der Geschichte Tiefe: die verspätete Auseinandersetzung mit dem eigenen Kind, das Gefühl, etwas Entscheidendes verpasst zu haben. Das ist leise, schmerzhaft und sehr menschlich.
Ruf der Leere stellt keine einfachen Fragen und gibt erst recht keine einfachen Antworten. Es geht um Schuld, Selbstschutz, Verantwortung und um die Leere, die entsteht, wenn man erkennt, wozu man im Extremfall fähig wäre.
Es ist ein düsterer, psychologisch dichter Roman, der weniger schockiert als verunsichert. Wer Bücher mag, die moralisch fordern und lange im Kopf bleiben, wird hier nicht unberührt bleiben.