Informativ, aber fast zu pauschalisiert

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nirtak Avatar

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Das Buch zeigt das Leben einer streng gläubigen jüdischen Familie. Hoodie, der einzige Sohn der Familie ist 15 Jahr alt. Er lebt in seiner sehr geschlossenen Welt, die ins Wanken gerät, als er sich mit einer Schikse, einem nicht jüdischen Mädchen, zu treffen beginnt.
Das Buch lässt Einblicke in die jüdische Religion und wie man diese auslegen kann zu. Das ist sehr interessant.
Es zeigt aber auch, wie Hoodie ausgegrenzt wird, als er sich nicht an die vermeintlich unumstösslichen Gesetze hält und damit eine genauso ablehnende Haltung eingenommen wird, wie die Stadt sie den Juden gegenüber hat.
Im Buch passieren sehr viele Sachen, die ich jetzt nicht spoilern will und diese Geschehnisse sind fast schon zu viel. Einiges wird angeschnitten, pauschalisiert und entfaltet damit nicht die Wirkung, die es entfalten würde, wenn das Buch länger wäre. Aber es ist ein Jugendbuch und da finde ich es okay. Auch wird ja alles aus der Sicht eines 15-jährigen Teenagers zwischen Rebellion, Anpassung und Religion erzählt, der eine ganz schön schräge, aber liebenswerte Familie (insbesondere grosse Schwester) hat und unheimlich sarkastisch sein kann.
Schade fand ich, dass kein Glossar der jüdischen Wörter im Buch abgedruckt wurde. Zuvorderst im Buch hat es einen Hinweis auf den Link zur Seite des Beltz-Verlages mit dem dort vorhandenen, unvollständigen Glossar. Wenn man den aber übersieht oder auch nicht ständig sein Handy zur Hand hat, verpasst man viel. Diese paar Seiten mehr hätte ich dem Buch gegönnt.