nachdenklich stimmendes Romandebüt mit kleineren Schwächen

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maulwurf123 Avatar

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Hinter dem Titel „Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen“ verbirgt sich das Romandebüt von Autor Isaac Blum. Es ist dem Genre Jugendliteratur zuzuschreiben und im BELTZ & Gelberg-Verlag erschienen. Insgesamt umfasst das Paperback 224 Seiten und macht bereits mit seiner farbenfrohen Coverillustration auf sich aufmerksam. Deutlich kann man den Protagonisten Hoodie Rosen erkennen, im Hintergrund der koschere Supermarkt seines Wohnviertels und neben ihm das nichtjüdische Mädchen Anna-Marie mit ihrem Hund.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Hoodie Rosen erzählt. Ein typischer Jugendlicher, der ein typisch unspektakuläres Leben führt, in einer ganz normalen jüdisch-orthodoxen Gemeinde an der Ostküste der USA. Bis er eines Tages Anna-Marie kennenlernt und mit ihr gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernt. Für Hoodie eine gute Tat – für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat…

Der Schreib- und Erzählstil des Autors ist entsprechend der Zielgruppe jugendlich gehalten. Die Geschichte ist sehr hintergründig und authentisch. Trotz der ernsten Themen wie Antisemitismus, Gewalt und Ausgrenzungen ist die Handlung an mehreren Stellen auch humorvoll. Issac Blum gibt dem Leser einen guten Einblick in das Leben und den
(Glaubens-) Alltag einer jüdisch-orthodoxen Familie, auch wenn manche Situationen übertrieben dargestellt werden.

Die Figuren sind vom Autor anschaulich und individuell gestaltet worden. Beim Lesen hatte ich teils Probleme ihre Handlungen nachzuvollziehen, trotz der Tatsache, dass sie mir eigentlich sympathisch erschienen. Gerade eine vermeintliche Mobbingszene, in welcher der Protagonist einen Klassenkameraden demütigt, hat mich wahrlich schockiert. Daher erst einmal (nur) drei Sterne.