Scheinbar zwei Welten

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milena Avatar

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Isaac Blum hat mit seinem Debüt "Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen" ein beeindruckendes Stück Jugendliteratur geschaffen. Hoodie Rosen, eigentlich Jehuda, ist der einzige Sohn einer großen jüdisch-orthodoxen Familie an der Ostküste der USA. Seine Mutter geht in ihrem Job als Lehrerin auf, sein Vater ist fokussiert auf ein Bauprojekt, das er für die jüdische Gemeinde umsetzen will und ist im Kampf gegen die Vorbehalte der örtlichen Gemeinde, die nicht von der jüdischen Gemeinde, die neu zugezogen ist, vereinnahmt werden möchte. Die Familie von Hoodie ist eng eingebunden in die Gemeinschaft und den Verhaltenskodex der Religionsgemeinschaft. Der 16-jährige Hoodie akzeptiert dies und versucht seinem Alter gemäß seine kleine Fluchten aus den scheinbar endlosen Vorschriften und Kontrollen durch die Gemeinde und ihre Rabbiner. Bewegung kommt in sein Leben, als er Anna-Marie, die Tochter der Bürgermeisterin, kennenlernt und mit ihr gesehen wird, was genügt, dass seine Gemeinde in eine Art Schockstarre verfällt. Da beginnt Hoodie das Regelwerk zu hinterfragen: " Hast du dich jemals gefragt, ob das nicht alles viel zu viel ist?" (S.79) fragt er seinen besten Freund Mosche Zvi, der ihm aber nicht zustimmt. Ich fand es ein sehr beeindruckendes Buch, das hilft zu verstehen, warum die jüdischen Gemeinden so festhalten an ihrer Abschottung, und auch das Verständnis schafft für die Vielzahl der zunähst mal sehr irritierenden Welt der vielen, vielen Vorschriften. Eine absolute Leseempfehlung!