Eine Geschichte wie aus dem Action-Kino!

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laberlili Avatar

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Ich hatte diesen Thriller (den ich als Rezensionsexemplar via NetGalley erhalten hatte) aufgrund der Kurzbeschreibung unbedingt lesen wollen, ahnte letztlich auch ganz folgerichtig, was Frederick während der erwähnten Sport-Übertragung dort sah, und im Allgemeinen klang der Inhaltsbeschrieb als sei dies ein Roman ganz nach meinem Geschmack.
Zunächst hatte ich allerdings arge Schwierigkeiten, mich in die Handlung einzufinden, die eben zu jener Zeit einsetzt, als Frederick noch nicht in der Forensik einsaß und in welcher er versuchte, windige und vor Allem kriminelle Finanzgeschäfte, in welche seine Frau offensichtlich verwickelt war, offenzulegen - das wurde ein bisschen so beschrieben, als sei Frederick sehr besorgt um Linda und als wolle er sie zwingend wieder auf legale Pfade zurückdrängen, aber ich hatte hier nie den Eindruck von sich liebenden Eheleuten. Linda behandelte ihn in meinen Augen allenfalls als ein nerviges Anhängsel und ich wusste auch nicht so recht, wie Frederick eigentlich wirklich in Bezug auf seine Ehe fühlte. Der Anfang des Romans hat mich da leider tatsächlich ein wenig verschreckt.
Sehr viel besser und interessanter, vor Allem auch kurzweiliger, wurde es nach Fredericks Psychiatrie-Einweisung; hier wurde das diffuse Ehedrama zum Actionroman und was vorher nach Slow Motion aussah, rollte plötzlich unaufhörlich voran. Hier fand ich den Roman wirklich sehr überzeugend, auch wenn ich gar nicht so recht wusste, was Frederick letztlich eigentlich anstellen wollte (was vermutlich sicher auch einen Großteil der Spannung und meiner Neugier ausmachte), doch der Schluss war wiederum sehr typisch - und mir zugleich zu schnell abgefrühstückt und zu plötzlich erfolgt; das stand für mich zum Einen im Kontrast zum eher langwierigen Beginn und zum Anderen wirkte es mit der Spannung des Mittelteils, die bis in den Anfang des Endes hineinreichte, verglichen, ein wenig öde.

Insgesamt entpuppte sich "Runaway" für mich also als Roman, in den ich mich erst einfinden musste, aus dem ich zugleich letztlich aber viel zu schnell herausgeworfen wurde. Denn später fand ich die Geschichte wirklich klasse; ich kann sie mir auch hervorragend als Verfilmung vorstellen und damit meine ich nicht den "großen privatsender-eigenproduzierten Dienstagabendsspielfilm", sondern schon den Blockbuster für die große Leinwand.