Verschenktes Potential

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raganiuke Avatar

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Weil er den krummen Finanzgeschäften seiner Frau und ihres skrupellosen Partners in die Quere kommt, landet Frederick Hagel für den angeblichen Mord an seiner Frau in der forensischen Psychiatrie. Hier fristet er 18 Jahre lang ein menschenunwürdiges Dasein, vollgepumt mit Medikamenten und ohne Hoffnung auf einen Ausweg, bis ihn ein Blick auf die Zuschauertribüne während einer Sportübertragung, die er zufällig im Fernsehen verfolgt, ein neues Ziel in seinem grausamen Dasein gibt: Flucht und Rache.

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich zwar Mitleid mit dem Protagonisten empfunden, wirklich sympatisch ist er mir aber nicht geworden, ganz im Gegenteil, zu Beginn des Buches wollte ich in die Seiten beißen, so dumm kam mir dieser Mann vor in seinen Bemühungen, seine Frau von ihren windigen Geschäften abzubringen.
Nachdem dem es Protagonisten nun gelungen ist, aus der Anstalt zu entkommen folgt eine extrem unglaubwürdige Flucht, die ich auch aufgrund der simplen Schreibe des Autors nur mäßig spannend empfunden habe, bis das Buch gegen Ende noch mal ein wenig an Fahrt aufnimmt und auf ein einigermaßen befriedigendes Ende zusteuert.

Alles in allem hätte man aus der durchaus nicht unspannenden Grundidee mehr machen können, die emotionslose und distanzierte Schreibweise des Autors lässt einen jedoch nicht richtig in die Geschichte hineinkommen. Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.