Überraschend gut

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rock of books Avatar

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Inhalt (in meinen Worten):

Was früher Sherlock Holmes war, ist heute Garvie Smith. Hochintelligent, gutaussehend, könnte die Schule rocken, wenn da nicht seine Faulheit wäre, die seine Mutter und auch die Lehrer in den Wahnsinn treiben. Erinnert schon an Sherlock, oder? Zudem hat der 16 jährige auch noch ein fotografisches Gedächtnis, treibt sich mit den falschen Typen umher und raucht – nicht nur Zigaretten.

Seine Kumpels versuchen ihn mit Rätseln auf Trab zu halten, doch langweilt ihn das einfach nur noch. Bis eines Tages seine Ex Chloe verschwindet und schließlich auch tot gefunden wird. Viele Geheimnisse werden mit ihr ans Land gespült, was Garvie antreibt, den Fall zu lösen – denn die Polizei stellt sich nur allzu dumm an.

Idee:

Sherlock reloaded? Kann funktionieren, muss aber nicht 😉 In diesem Fall aber ging es auf, denn die Coolness steckt an.

Erwartungen:

Mein Wunschbuch auf vorablesen.de

4000 Punkte hab ich hierfür gegeben, dementsprechend waren meine Erwartungen verdammt hoch.

Charaktere:

Garvie Smith ist jung, gut aussehen und clever. Doch kann er einen schnell auf die Nerven gehen, wenn … ja, wenn da nicht nur die arrogante Seite wäre, sondern auch eine sehr charismatische und sympatische Ausstrahlung von ihm ausgehen würde. Ein Protagonist, der noch sehr wachsen kann und von dem man mehr sehen könnte, als man vermutet und hofft.

Kommisar Singh, der die Ermittlung leitet, macht einige Fehler, aber er bleibt am Ball. Ein ebenfalls interessanter Typ, der mich immer wieder überrascht hat.

Stil:

Modern, voller Hürden und doch sprachlich wirklich faszinierend. Es hat einfach nur Spaß gemacht, sich dem zu stellen und der Geschichte zu folgen.

Fazit:

Auch wenn meine Erwartungen hoch waren, so war ich doch skeptisch. Wenn man einen Protagonisten mit DEM Detektiv schlechthin vergleicht, dann muss man auch ein wenig zurückhaltend sein.

Und doch, so muss ich gestehen, hat mich Garvie direkt für sich eingenommen. Ja, er ist etwas – okay, sehr – arrogant, aber im Laufe des Lesens entdeckt man auch seine zerbrechliche Seite, eine Seite, die mir wirklich gut gefallen hat. Denn er hat einen weichen Kern, man muss ihn nur finden und dann festhalten.

Die Geschichte um das tote Mädchen und ihre Geheimnisse, hat mich sehr in den Bann gezogen und ich frage mich immer noch, wie eine Mutter so etwas nicht mitbekommen kann … Running Girl ist kein Geheimtipp, aber ein Buchtipp für alle, die gerne Rätsel lösen. Vorhersehbar? Wenn man der Spur folgt, vielleicht.

Gesamtbewertung:

Cover: Ach, das Cover *seufzt* … faszinierend.

Titel: Running girl. Ich hab gerade in einer anderen Rezension gelesen, dass das Buch vor einigen Jahren unter „Zu schön, um tot zu sein“ bereits erschienen ist. Beides passt gut.

Inhalt: Ich bleib dabei: Ich mag Garvie. Seine Art zu denken und zu handeln. Für mich ein toller und interessanter Charakter. Die Geschichte hat mir zudem natürlich auch gefallen. Sie ist verzwickt und clever, spannend und einnehmend. Die Polizei, allen voran Komissar Singh, macht viele Fehler in diesem Fall und doch versucht Singh immer mehr auf seine Intuition zu achten, was interessante Gedankengänge mit sich zieht.

Ach ja, ein paar Leichen gibt es außerdem noch zusätzlich …