Sanfte Poesie gepaart mit rauer Realität

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Das Buchcover, besser gesagt der Fisch darauf, springt mich regelrecht an. Nach Luft schnappend scheint der Fisch aus einem Zeitungspapier zu springen, in das er eingewickelt wurde, wie Fish and Chips - ohne all die Zubereitungsschritte.
Auf den ersten Seiten geht es ebenso sprunghaft um den Ich-Erzähler, einen 36jährigen Mann, und seine Mutter. Aufgewachsen in Kiew, lebt er (und seine Eltern) nun in Leipzig. Mit einer großen Portion (Galgen-)humor beschreibt der Erzähler, wie seine Mutter, den russischen Angriffskrieg gut heißt, obwohl sie eigentlich nicht viel mit Russland verbinden sollte. Außer der Sprache. Und die begleitet auch den jungen Mann, der sagt: "Ich trage eine Sprache wie ein Verbrechen in mir und liebe sie doch, bei aller Schuld."
Wahnsinnig gerne möchte ich weiterlesen und erfahren, wie der Autor mit der zunehmenden Gewalt, dem Populismus und der schwierigen Beziehung zu seiner Mutter umgeht.