schicker Roman für Frauen

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sissidack Avatar

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Vorab gesagt: Das Rezept der Rosenbowle werde ich ausprobieren. Ich hoffe, dass die Bowle so gut ist wie der Roman. Womit gesagt sein soll, dass mich das Schicksal der jüngsten Tochter der Winzerfamilie Strauß sehr interessiert. Für ihre Zeit (1880) ist Aenne eine totale Rebellin. Sie möchte ihre Eltern eigentlich nicht enttäuschen. Aber in die Schublade der braven Tochter, die gut heiraten sollte, Kinder bekommen und den Haushalt zu führen hat, lässt sie sich nicht zwängen. So weit so gut. Aenne hat Träume. Aenne hat aber auch Pflichten. Dieser Zwiespalt ist schon zu Beginn der Handlung gekonnt herausgearbeitet. Der Leser ist auf jeden Fall gleich gefesselt. Doch nicht nur die Familiengeschichte und die Kenntnis der Probleme, die junge Frauen damals hatten, zeigt das Einfühlungsvermögen von Frau Seifert. Nein, sie verfügt scheinbar auch über einige fundierte Kenntnisse der Geschichte des Weinbaus im Saale-Unstrut-Tal. Das finde ich absolut gut, denn es zeugt auf jeden Fall von umfangreichen Recherchen. Der Roman ist ansprechend und ich würde ihn auf jeden Fall weiter empfehlen.