Charmanter Einstieg

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marcello Avatar

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"Sag beim Abschied leise Blödmann" handelt von Charlotte, die, nachdem sie unerwartet früh mit ihrer Tochter aus dem Urlaub wiederkommt, ihren Mann beim Fremdgehen erwischt. Als Charlotte bemerkt, dass dies nicht die einzige Affäre ist, reicht es ihr. Beim Umzug entdeckt sie ihr altes Handy, auf dem noch eine Mailboxnachricht ihrer flippigen Schwester Doro drauf ist. Da die beiden ewig keinen Kontakt mehr hatten und Charlotte plötzlich Sehnsucht nach ihr verspürt, versucht sie diese aufzutreiben und erlebt dabei so manches Abenteuer.
In der Leseprobe befinden sich Charlotte und ihre 10-jährige Tochter im Urlaub. Ihr Mann Philipp will den Urlaub nutzen, um seine Arbeit aufzuholen und ist deswegen zuhause geblieben. Mutter und Tochter leiden aber unter dem schlechten Wetter und kehren verfrüht aus dem Urlaub zurück. Zuhause bemerkt Charlotte schließlich, dass ihr Mann nicht die Arbeit aufholt, sondern seinen Affären nachgeht. Drei Monate später zieht Charlotte aus und sortiert mit ihrer Freundin Veronika ihre Sachen aus. Charlotte ist definitiv mit Philipp fertig, denn dieser hat nicht nur eine Affäre, sondern gleich mehrere. In einer Kiste findet sie schließlich ihr altes Handy. Kurz bevor Veronika es wegschmeißen kann, realisiert Charlotte das auf dem Handy Nummern von Freunden sind, mit denen sie den Kontakt wieder auffrischen könnte. Zuerst entdeckt sie eine Nachricht ihrer Schwester, zu der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, die sie aber schon mehrfach versucht hat über das Internet zu finden. Charlotte erinnert sich an Ben, der damalige Freund ihrer Schwester und diesen findet sie auch online, da er Rocksänger ist. Schließlich erwicht sie Ben auch und wird von diesem zu einem Konzert zitiert. Da Charlotte unbedingt wieder Kontakt zu ihrer Schwester haben will, lässt sie darauf ein und bringt ihre Tochter zu ihren Bald-Schwiegereltern, die die Trennung gar nicht nachvollziehen können.
Die Leseprobe hat mich überrascht. Der Titel hat mir nämlich überhaupt nicht gefallen, viel zu lang. Umso besser gefällt mir der Charme der Geschichte. Humor ist auch vorhanden, aber nicht so offensichtlich, dass es penetrant wirkt. Der Plot wird zügig voran getrieben, es wird sich überhaupt nicht an Detailbeschreibungen aufgehalten. Dadurch ist man richtig in der Geschichte drin und lernt auch auf wenig Seiten die Protagonistin richtig gut kennen. Die Episode, die meinen Geschmack eher weniger getroffen hat, war die Schulepisode. Die war doch schon sehr überzeichnet dargestellt und passt irgendwie nicht in die Grundstimmung dieses Romans. Ansonsten bin ich wirklich positiv überrascht. Nette Protagonistin und ein eventuell interessanter Handlungsbogen.