Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere

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Ulrike Herwig hat bereits mit ihren beiden vorherigen Veröffentlichungen bewiesen, dass sich ernst Themen durchaus für humorvolle Unterhaltungsliteratur eignen. Auch dieses Mal hat sie hinter einem provozierenden Titel eine alltägliche Geschichte versteckt, die so überall passieren könnte. Die Berliner Lehrerin Charlotte überrascht bei ihrer vorzeitigen Rückkehr aus dem Urlaub ihren Ehemann mit der Klavierlehrerin ihrer Tochter. Das brachte das Fass des Erträglichen zum Überlaufen und Philipp muss die eheliche Wohnung verlassen. Beim Aussortieren seiner persönlichen Dinge findet Charlotte unter anderem auch ihr eigenes Handy aus früheren Zeiten. Darauf ist noch eine Nachricht ihrer Schwester Doro, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat.

Der Lebensabschnitt zwischen der sorglosen und ausgelassenen Jugend und dem verantwortungsvollen Erwachsenendaseins ist überaus spannend. Die Träume, die man Anfang Zwanzig noch hatte, hat man sich vielleicht gar nicht erfüllt. Freundschaften, die seinerzeit starke Bindungen waren, bestehen vielleicht gar nicht mehr. Ohne es bewusst zu merken hat sich jeder weiter entwickelt oder Ereignisse ließen einen den anderen Weg einschlagen. Die Autorin baut in den ersten drei Kapiteln die Situation auf, dass ihre Protagonisten erneut an einem Punkt angelangt ist, einen neuen Lebensweg einschlagen zu können. Sie erinnert sich an die schönen Tage und vermisst plötzlich ihre Schwester. Für einen Roman ist das eine gute Ausgangslage, die Neugier des Lesers zu schüren, um auch noch den Rest des Buches lesen zu wollen.