Wiedersehen von Verrückt und Vernünftig!

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kathis_ Avatar

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Die Leseprobe fängt zuerst wieder ganz normal an: eine völlig überforderte Lehrerin fährt mit ihrer Tochter in die Provinz zum Erholen. Der Mann bleibt schon gleich erst mal zu hause, was schon darauf hindeutet, dass das Verhältnis zwischen Mann und Frau nicht sonderlich gut ist. Wie nicht anders erwartet, trennen sich die beiden, weil der Mann oft genug fremd gegegangen ist. Beim Ausmisten der alten Sachen findet Charlotte ein altes Handy, auf der noch eine Mailboxnachricht vorhanden ist: von ihrer plötzlich vor Jahren verschwundenen Schwester. Das macht für mich gleich erst mal einen guten Eindruck, denn würde man nach dem Klischee gehen, müsste jetzt als nächstes entweder Mord & Todschlag oder noch eine Nachricht von einer Affäre ihres Ex-Mannes kommen. Doch hier geht es um die nicht mehr auffindbare Schwester. So macht Charlotte den Ex-Lover ihrer Schwester ausfindig, um an Doro heranzukommen und Informationen über sie zu sammeln. Doro, ihre Schwester, erinnert mich sehr an mich selbst: mit dem sogenannten "Badboy-Anarcho-Rocker" zusammen, überhaupt kein "Spießer-Freund" und einfach locker und verrückt drauf. Kein Wunder, dass Charlotte dann schließlich die vernünftigere Schwester sein muss, und sich demzufolge auch nicht viel mit Ben, dem "Anarcho-Punk-Rocker" zu sagen hat.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Suche nach ihrer Schwester vor allem mit Ben sehr lustig werden kann und das Buch bestimmt noch einige Abenteuer für die brave Charlotte bereit hält. Leider ist das Klischee, dass Lehrer immer, vor allem in Großstädten wie Berlin, total überfordert sind, sehr gut bedient. Gibt es jetzt nicht mal mehr im Buch noch Lehrer, die ihren Job von Anfang bis Ende lieben?
Ich stelle mir die Reise zu Charlottes Schwester sehr amüsant vor und empfehle das Buch auf jeden Fall weiter, da es auch so geschrieben ist, dass man auch Charlotte gut verstehen kann.