Wie viele Paar Socken braucht man für ein Jahr?

Diese Frage stellt sich Lea, als ihre Entscheidung gefallen ist, ein unflexibles, rigides Leben als Verlagsmitarbeiterin in einem durchstrukturierten Büro ohne Privatsphäre hinter sich zu lassen und mit dem Motorrad die Welt zu umrunden. Sie muss sich eingestehen, dass sie in all den Jahren auf der Karierreleiter und der Suche nach dem dauerhaften Glück kein Gespür mehr für sich selbst hat. Der Abschied von den Eltern fällt schwer, doch als auf dem schwer bepackten Motorrad die Länder nur so vorbeifliegen, spürt sie, da kommt etwas auf sie zu, das sie nicht mit Geld bezahlen kann. In Istanbul muss sie noch eine Wette einlösen. Weil sie ihr Vorhaben wahr gemacht hat, spendiert ihr Ihre Tinderbekanntschaft die Unterbringung in einem Luxushotel mitten in Istanbul. Als sich direkt vor ihrem Fenster der Militärputsch gegen Erdogan ereignet und sie schmerzvoll einsehen muss, dass ihr behütetes, routiniertes Leben vorüber ist, spürt sie auch, dass die Tage ihrer Beziehung gezählt sind. Viele hunderte Kilometer später befindet sie sich in der endlosen Steppe Kalmückiens und dort ist sie schon bald auf die Hilfe fremder Menschen angewiesen.
Schon nach wenigen Seiten liest man von vielen reifen Erkenntnissen einer jungen Frau, die bisher nur Erfolg, Ruhm und das große Geld als Ziel vor Augen hatte. Ihr Kopf ist voll theoretischen Wissens - Sehenswürdigkeiten oder Begegnungen mit Menschen spickt sie mit Hintergrundwissen, aber inwieweit ihr das helfen wird, im echten Leben quer über den Globus zu gelangen, wird sicher im Verlauf des Buches zu erfahren sein.