Mit Motorrad, viel Offenheit, Mut und Entdeckergeist durch die Welt

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julia liest Avatar

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In dem Buch nimmt einem Frau Rieck mit auf ihre Weltreise mit dem Motorrad durch viele Länder. Man lernt mit ihr außergewöhnliche Menschen kennen, die alle von ihrer Region, in der sie Leben, stark geprägt sind.
Sehr gut gefällt mir, dass die Autorin eine überaus offene, freundliche und arglose Art hat, mit der sie auf die Menschen zu geht. So schafft sie Erfahrungen, die den Leser begeistern. Man wird z.B. berührt, wenn man von einer Frau in Indien liest, die Frau Rieck ihr letztes Geld für Getränke gibt, weil sie deren Geschichte über die Weltreise so klasse findet. Die Anekdote rund um den Russen Igor, mit dem sie eine Affäre hat, und der ihr später erzählt, dass er eigentlich verheiratet ist, aber sie gerne heiraten möchte, hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Der Schreibstil hat vor allem in der ersten Hälfte des Buches eine angenehme Leichtigkeit.
Leider wird das Buch zum Ende hin „schwächer“. Meiner Meinung nach legt die Autorin zu Beginn der Lektüre viel Wert darauf, dass es um Abenteuer, fremde Länder und Menschen aus anderen Kulturen geht. Dies ist gerade am Anfang des Buches sehr gut gelungen und hebt die Lektüre von anderen Büchern ab, bei denen es mehr um Selbstfindung geht. Zum Ende hin wird dies etwas „verwässert“. Mehr und mehr schreibt die Autorin von sich selbst – was auch sehr interessant ist, aber meiner Meinung nach nicht in den Kontext des Buches passt. Die Erzählungen aus der Jugend der Autorin passen nicht so recht in die Lektüre.
Weiterhin könnten die Beschreibungen der verschiedenen Länder (z.B. bezüglich Vegetation, Klima und Umgebung) insgesamt intensiver und bunter sein.
Dennoch ist mein Gesamteindruck sehr positiv. Für mich liegen die großen Stärken des Buches in der sympathischen Art der Autorin. Sie macht einen reflektierten Eindruck und lässt einem an ihren Gedanken teilhaben.