Daphnes greatest Hits

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silberblatt Avatar

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Texte gesammelt, sortiert, veröffentlicht. Texte die gelesen werden müssen, die verstanden werden müssen, die man an einigen Stellen weder lesen noch verstehen will, da Tatsachen skizziert werden vor denen man gerne die Augen verschließen würde. Umso beeindruckender die Arbeit einer Frau, die nicht die Augen vor den Zusammenhängen verschlossen hat, die sich vor ihr auftaten.
Man kann sich nicht vorstellen von welcher Kraft die Journalistin Daphne Caruana Galizia getrieben worden ist, die sie das eigene Glück und Leben gekostet hat, um die Korruptionsfälle in ihrem Heimatland Malta aufzudecken.

Ihre gesammelten Werke lesen sich wie ein Krimi frei von Fiktion.
Unterstützt werden ihre Texte durch die Erklärungen ihrer Söhne, die einem als Leser*in ermöglichen auch als Nichtkenner der maltesischen politischen Lage und Geschichte die politischen, wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen und die einem stückweise den Einblick in die Person Daphne ermöglichen.
Dabei fällt es anfangs schwer den roten Faden als Leser*in aufzunehmen und diesem entlang verschiedener Namen, Positionen, Wirtschaftsunternehmen, Länder und Zeiten zu folgen. Erst nach und nach ergibt sich aus dem verknoteten Fadenknäuel ein Bild, so dass es für den Leser*in sinnvoll ist sich bereits vor dem Beginn des Buches zumindest oberflächlich mit den politischen Akteuren und der Geschichte Maltas zu beschäftigen.
Unfassbar emotional gestaltet sich das Vorwort von Roberto Saviano, welches man schlichtweg als schön bezeichnen kann.

Die Inhalte der Blog-Einträge Daphnes sind durch mal mehr mal weniger nachvollziehbare Quellen gestützt.
Daphnes Texte scheinen sich dadurch, dass sie aufeinander aufbauen, selbst zu belegen. Dabei wirkt jeder Artikel für sich logisch. Man liest es und es macht Sinn.
Durch die oftmals plakative Ausdrucksweise wir einem der Zugang zu den dahinter stehenden Emotionen und der Tragweite der Texte eröffnet.

Fazit: „ Ich wünsche mir, alle Frauen würden dieses Buch in die Hände bekommen.“
Roberto Saviano
(Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert, S. 11)