Rezension- Sailing Conductors

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tuzi00 Avatar

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Benjamin Schaschek und Hannes Koch sind die Autoren des Buches "Sailing Conductors" und Gründer des gleichnamigen Projektes zur weltweiten Aufnahme von Musik während einer Segelreise über den Weltmeeren. Dabei haben die beiden immer wieder einen Halt am Festland gemacht und dort einheimische Musik aufgenommen. Die gesammelte Musik aus den unterschiedlichen Ländern wurde auf eine CD gebracht, welche im Buch vorhanden ist. Ein Musiker hat jeweils ein selbst gemachtes Lied begonnen, welches durch einen zeitlich und räumlich getrennten Musiker später vervollständigt werden sollte. So brachten sie die Musik unterschiedlicher Musiker, welche sich vorher nie begegnet sind, zusammen. Beide Autoren hatten zuvor ihr Tontechnikstudium abgeschlossen und starteten mit der schon älteren "Marianne" ihre 3-jährige Segelreise von Australien aus mit dem letztendlichen Ziel Deutschland, ihrem Heimatland. Während ihrer Reise lernten sie viele Gleichgesinnte und fremde Völker kennen. Durch das Multimedia Angebot konnte man sich ein genaues Bild von ihrem Abenteuer machen. Die "Sailing Conductors" haben nämlich einen Internetauftritt, mehrere Videos und eine Musik-CD passend gestaltet. Die Reise startete von Sydney aus und verlief nördlich über dem Kontinent Richtung Thailand. Danach ging es nach Südafrika über Indien und Madagaskar. Von dort aus mussten sie das große Gewässer nach Brasilien überwinden. Letztendlich ging es mit vielen Stops bei den Inseln nach Miami, USA. Gute 3 Jahre sind sie bereits gesegelt und wollten eine einjährige Pause einlegen und erst später das kältere Gewässer Richtung Europa überqueren. Während man das Buch gelesen hatte, fühlte es sich wirklich danach an als ob ich mitreisen würde. Ihr Alltag wird detailliert beschrieben und man konnte die Gedankengänge und Gefühle der Autoren mitverfolgen. In dem chronologischen Geschichtsverlauf wechselten sich regelmäßig die Perspektiven. Die Autoren wollten noch ein Abenteuer vor dem Ernst des Lebens haben und diesen hinauszögern, dabei aber etwas Sinnvolles machen, was ihnen mit dem Projekt "Sailing Conductors" gelungen ist. Beide waren musikalisch erfahren und ausgebildet, waren aber im Segeln nicht so sehr erfahren. Es gab oft Momente, als sie unter drohender Lebensgefahr standen und Konflikte und Pannen ihnen das Leben schwer machten. Oft hat der Motor und die Selbststeueranlage sie verlassen und Wind und Wetter haben ihre Fahrt sabotiert. Trotz dieser Probleme haben sie sich nicht unterkriegen lassen. Auf weiter See konnten sie nichts anderes machen als die aufkommende Monotomie und Probleme zu dulden und zu überstehen. Bei den Anfahrten zur Anlagestelle gab es häufig Turbulenzen. Bestimmt wurden die beiden auch dadurch letztendlich zu richtigen Seglern, dennoch nennen sie sich noch "Leichtmatrosen". Insgesamt gesehen ist es ein abenteuerlicher Reisebericht, welcher viele Facetten des Lebens aufgezeigt hatte.