Sal

Anrührend, tragisch, leicht monoton

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sursulapitschi Avatar

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Dieses Buch ist originell, zum Teil ein grausiger Kriminalfall, weitgehend aber ein tragischer Schicksalsbericht.

Zwei Mädchen steigen aus und wollen alleine in den schottischen Bergen im Wald überleben. Sal ist 13 und ihre Schwester Peppa ist 10 Jahre alt. Das Schlimme daran ist, sie haben gute Gründe dafür. Die Situation zuhause war nicht mehr tragbar. Sal hat es kommen sehen und sich akribisch vorbereitet. Man kann Survival im Internet lernen und die Ausrüstung bei Amazon bestellen, man muss nur entschlossen sein und das ist sie.

Fatalistisch erzählt Sal von den Ereignissen, lässt nichts aus und beschönigt nichts. Tapfer verfolgt sie ihren Plan und kümmert sich dabei rührend um ihre kleine Schwester. Sie ist der Meinung, keine andere Wahl zu haben und zieht das Unternehmen durch, Schritt für Schritt.
Sals schlichte Sprache rührt an, vermittelt Ausweglosigkeit ohne zu jammern, Mut der Verzweiflung und auch ein klein wenig Abenteuerlust. Die Härte und auch die Schönheit des Lebens in der Natur werden sehr schön dargestellt. Noch dazu kann man von Sal sogar einiges lernen. Sie hat nahezu jede kritische Situation ergoogelt, bevor sie die Handys vergraben hat.

„Sal“ erzählt eine schwierige Familiengeschichte, wie sie leider viel zu oft vorkommt, sehr anschaulich und bietet einen originellen Lösungsvorschlag.
Das Buch unterhält und berührt. Nur nutzt sich der Charme dieser sehr simplen Erzählweise schnell ab und wirkt dann auf Dauer etwas monoton.