Sal

belVita-Kekse und Bear-Grylls-Jagdmesser

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
makkipakki Avatar

Von

Sal ist 13. Sie und ihre Schwester leben im Wald, irgendwo in der schottischen Einöde. Dort leben sie nicht lange, der Roman beginnt als sie dort gerade ankommen und sich einrichten. Auch die Gründe sind schnell beschrieben, es geht um das Überleben in der Wildnis, auch mit Unterstützung einer deutschen Einsiedlerin.

Das Cover ist bedeutend für den ganzen Roman. Es zeigt Sal und Peppa, wie sie in der schottischen Wildnis jagen. Es wirkt erstmal nur wie ein Ausflug, doch schon auf den ersten Seiten wird die Situation viel verzwickter. Die Einteilung der Kapitel hat eine angenehme Länge und ist sinnvoll. Einzig die Überschriften eben dieser sind etwas wahllos, bzw. Stichworte des nachfolgenden Kapitels. Meiner Meinung hätte man diese einfach weglassen können.
Die Charaktere sind interessant. Da ist Sal, die mit ihrer Rolle als Mutterersatz für ihre Schwester kämpft und ihre unmittelbare Vergangenheit, in meinen Augen, zu sachlich verarbeitet. Sicherlich hat sie ein Päckchen zu tragen, allerdings ist mir Sal über weite Strecken des Romans viel zu verkopft. Dagegen wirkt ihre Schwester wie ein totales Dummerchen, dass irgendwie hinter seiner Schwester steht, aber dann doch so abhängig von ihrer Mutter ist. Ingrid, die deutsche Ärztin, ist mir einfach unangenehm. Wir erfahren von ihrer Geschichte, aber irgendwie auch nur Falten und keine Emotionen. Maw ist einfach ein Opfer, über welches wir nicht viel erfahren. Die Charaktere sind mir allesamt etwas zu Klischee.
Die Handlung ist linear und erstreckt sich über keinen allzu langen Zeitraum. Es gibt kaum Spannungsbögen , allerdings ist es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Perspektive von Sal bietet sehr viel Einblick in ihre Welt. Sie handelt sehr besonnen und bringt die Story voran. Die Handlung ist interessant und auch gut ausgebaut.
Mein größter Kritikpunkt ist die Sprache. Schon nach den ersten 50 Seiten nervte mich das ständige Verbinden von Satzfragmenten durch das Wort "Und". In meinen Augen ist das kein guter Stil, auch nicht für ein Jugendbuch. Zudem die ständige Wiederholung von Eigenmarken (belVita etc.) Machte mich irre. Sprachlich in meinen Augen kein Meisterstück.

Alles in allem ein guter uns empfehlenswerter Jugendroman über eine Geschwisterliebe, und ein Mädchen, welches über sich hinauswächst. Allerdings auch kein Muss in jedem Bücherregal.