Sal

Zwei sehr mutige Mädels

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dear_fearn Avatar

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Ich-Erzählerin ist die kleine Sal. Aber was heißt klein? Anders als die meisten 13-jährigen in ihrem Alter, musste sie schon früh erwachsen werden. Ihre Mutter ist meistens betrunken und deren Freund nicht nur ebenfalls alkoholabhängig, sondern auch noch gewalttätig und übergriffig. Er missbraucht Sal seit sie 10 ist.
Seit Peppa auf der Welt ist, tut Sal alles, um sie zu beschützen. Als Peppas 10. Geburtstag bevorsteht, bekommt Sal Panik und macht einen Plan, denn Peppa soll nicht das gleiche geschehen wie ihr. Sie dürfen nicht an die Öffentlichkeit gehen, denn die Schwestern haben Angst, dass sie vom Jugendamt in unterschiedliche Familien geschickt und getrennt werden. Es bleibt also nur ein Ausweg: Weglaufen!

Das Buch ist wirklich fantastisch geschrieben: Die Sprache ist die eines Kindes, mit viel "und", fast plappernd. Angesichts der Geschehnisse, der wilden Flucht, der Gewalt, den Begegnungen mit Ingrid und Adam, erscheint ihr Sprech fast etwas gefühlskalt. Sie registriert wirklich alles. Sehr ausführlich beschreibt sie die Landschaft und die Handgriffe beim Bau einer Hütte, beim Feuerentfachen, Hasenfangen, Angeln. Von ihr kann man als Leser viel lernen.

Alkoholmissbrauch, Gewalt und Vergewaltigung sind aktuelle Themen unserer Zeit. Das Aussteigerleben-Thema wird hier nochmal aus einer, aus der Not geborenen, Sicht beschrieben. Empfehlenswert und lehrreich. Auch aus emotionaler Ebene: Durch die anhaltenden Gefühle der Schwestern gegenüber ihrer Maw.