Don Salvador Fuensanta, der unverbesserliche Geschichtenerzähler

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
chaosbaerchen Avatar

Von

Das Buch ist letztlich eine Art (Kurz-)Geschichtensammlung, die der kurz vor seiner Rente stehende Salvador,  eine Reinigungskraft am Flughafen, in Monologform zum besten gibt.

Salvador unterhält sich einerseits mit verschiedenen Fluggästen am Gate  und andererseits mit Angestellten: Lidia, der Stewardess, Señora Juana, der Frau vom Zeitungsladen, und Sara, der Bedienung in der Cafeteria. Allerdings nimmt er die Worte seiner Gesprächspartner vorweg bzw. wiederholt sie, so dass es letztlich nur er selbst ist, der spricht bzw. schreibt.

Die Geschichten setzen sich teilweise über mehrere Kapitel fort, so dass am Ende eine Art Geflecht entsteht, wobei es vor allem zwei Geschichten sind, die sich durch das gesamte Buch ziehen:

Zum einen die Geschichte seines Kollegen und Freundes Pau, der Schriftsteller ist und unter dem Namen des (am Flughafen) verstorbenen Jussi Latvala Gedichte schreibt.

Zum anderen die Geschichte von Eduardo, dem Sohn von Salvadors Nachbarin, der mit der Welt nicht klar kommt, sich seine persönliche Realität schafft und die Apokalypse eigenhändig vorziehen will.

Darüber hinaus gibt es zwei weitere Geschichten, in das Motto des Buchtitels aufgreifen:

Einerseits die Geschichte von Domingo Millón, einem Muttersöhnchen und Ewig-Junggesellen, der dem Club der unerfüllten Wünsche beitreten soll und dafür eine Frau (auf Zeit) zugesagt bekommt.

Andererseits die Geschichte von Professor Carlos Génova, der sich seinen Tod wünscht, dazu im Internet einer Gefälligkeitsbörse beitritt, allerdings vorher in Gegenleistung treten muss.

 

Das Buch ist sehr kurzweilig und humorvoll geschrieben, hat aber auch einen gewissen Tiefgang, wenn man ihn zulässt. Es sind viele Denkanstöße enthalten, die man sich zunutze machen kann und das gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Durch die recht kurzen Kapitel kann man das Buch gut in Etappen lesen, ohne den Faden zu verlieren.