salzverkrustet

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sabiene Avatar

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Die Familie Gusel, im Verlauf des Buches nur Papabert, Mamabert und Kindbert genant, erfüllt sich einen Traum und segelt 45 Wochen durch das Mittelmeer.
Die Erlebnisse ihrer Reise haben sie zuerst in einem Blog und dann in Buchform veröffentlicht.
Da meine Rezension aus unerklärlichen Gründen beim Abspeichern verlorengegangen ist, was ich erst jetzt bemerkt habe, schreibe ich meine Rezension mit zeitlichem Abstand.

Bereits der Erzählstil dieses Reiseberichts schafft es, den Leser innerhalb kürzester Zeit in die Familie und die Abenteuer aufzunehmen, auch wenn einige Begriffe der Segelsprache, zumal auch noch mit österreichischem Einschlag, erst nachgelesen werden müssen. Anschaulich werden die Abenteuer der Familie geschildert, und wenn einen als Leser zu Beginn ein wenig der Neid packt, das man selber sich so ein Abenteuer trotz Träumerei nicht traut, ist man zwischendurch froh, selber gemütlich im Sessel zu sitzen wenn die grösseren Hindernisse geschildert werden.
Ich war beim Lesen fasziniert, wie problemlos sich Kindbert mit den völlig anderen Lebensumständen arrangiert und welche Eindrücke gerade er als Kind aus dieser Reise mitnimmt.

Spannend fand ich die Schilderungen wenn die Familie in den verschiedenen Häfen auf fremde Menschen angewiesen ist und auf welche Typen sie trifft, hier gelingt es dem Autor die Charaktere treffend zu schildern, so daß man diese bildlich vor sich sieht. Besonders gefallen hatte mir die Szene mit dem Weinhändler (und Händler für alles mögliche) welcher die Familie ins Hinterland lockt und mit allerlei Kontakten zu deren Wohlbefinden beiträgt.

Die Abzüge bei der Bewertung mit den Sternen ergeben sich nicht aus der Handlung oder dem Erzählstil, sondern aus der kleinen Schrift, welche das Lesen zuweilen etwas erschwert hat. Die kleine Schrift dürfte dem Umstand geschuldet sein, das dieser Reisebericht mit sehr vielen ausgezeichneten Fotos versehen ist, welche den Leser auf die Reise mitnehmen und teilhaben lassen am Familienleben. Eine grössere Schriftart und vielleicht ein Hardcoverformat, welches auch die Betrachtung der Bildern erleichtern würde, hätten dem Buch gutgetan.
Dieses Buch empfiehlt sich all jenen, welche selber mit einer solchen Reise/Abenteuer liebäugeln, werden doch mögliche Szenarien aus eigener Erfahrung geschildert ohne als Ratschlag daherzukommen.