ein einohriger Ermittler

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tuesennuyeux Avatar

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In dem Buch folgen wir dem jungen Samson, der sich nicht nur in Nadjeschda verliebt, sondern auch noch durch Zufall bei der Miliz als Ermittler arbeitet, in der Zeit nach der Russischen Revolution, in der dies nicht gerade einfach ist.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich bereits ein anderes von Kurkow gelesen habe, welches mich, vor allem aufgrund des Schreibstils, sehr begeistert hat. Das kann ich von diesem Buch aber leider nicht unbedingt sagen. Auch wenn mich auch hier wieder der Schreibstil und die absolut interessanten Schilderungen des Lebens zur damaligen Zeit voll und ganz überzeugt haben, habe ich die Geschichte an sich als recht langweilig empfunden. Es braucht eine Weile, bis Samson dann tatsächlich seinen ersten richtigen Fall aufnimmt, und mit den Ermittlungen beginnt, doch auch der Fall ist irgendwie nicht so spannend wie erhofft und recht verwirrend.

Was ich auch nicht ganz verstehe ist Nadjeschdas Rolle in der Geschichte. Sie wird im Titel erwähnt, sodass man das Gefühl bekommt, sie währe gleichwertig mit Samson, aber das ist sie gar nicht. Realistisch betrachtet ist sie sogar ziemlich unwichtig für den Verlauf der Handlung und generell ist ihre Liebesgeschichte komisch. Das Ganze folgt keinem natürlichen Verlauf und hat sehr wenig Raum in der Geschichte. Sogar der Schneider seines Vaters ist eine wichtigere Figur als Nadjeschda, da macht der Titel also, zumindest für mich, keinen Sinn.

Trotzdem muss ich aber sagen, dass ich auch die Fortsetzung wieder lesen würde. Ich bin zwar vielleicht vom Buch enttäuscht, keineswegs aber vom Autor, von dem ich noch vieles mehr lesen möchte.