Einige Kritikpunkte

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katercarlo Avatar

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Nachdem ich das Buch auch deswegen lesen wollte, weil mich Ort und Zeit der Geschichte interessiert habe, wurden wenigstens ein paar meiner Erwartungen erfüllt.
Denn in das Kiew Anfang des 20. Jahrhunderts gibt das Buch tatsächlich einen sehr authentischen und detailreichen Einblick. Die Atmosphäre, die damals in der Stadt herrschte, ist greifbar und politische und gesellschaftliche Probleme werden verständlich. Das gefällt mir am besten an dem Buch und deswegen würde ich es auch eher Lesern empfehlen, die gerne historische Romane lesen und weniger Krimibegeisterten.
Der zu lösende Fall ist nämlich unspektakulär. Die Geschichte braucht schon recht lange, um überhaupt bis zum Krimi zu gelangen und überzeugt mich dann nicht. Vor allem die Spannung fehlt.
Insgesamt ist das Buch recht langatmig. Das liegt auch an der Sprache, die mir gedämpft erscheint. Sie ist fast schon zu simpel und verhindert, dass ich wirklich in die Handlung hineingezogen werde. Außerdem verhaspelt sich das Buch auch oft in kleinen, unwichtigen Szenen. Es lässt die im Titel angekündigte Nadjeschda nur als Nebenfigur auftreten. Und es versucht eine schwierige Balance zwischen skurril und todernst zu wahren. Das muss man schon mögen, meins war es nicht.
Für mich sind das ein paar Kritikpunkte zu viel. Ich hatte mehr erwartet und letztendlich lediglich einen authentischen historischen Roman bekommen, keinen guten Krimi.