mittelprächtig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
catwoman Avatar

Von

Dieses Buch hat mich sehr interessiert auf Grund der aktuellen Situation in der Ukraine und weil ich gerne über Länder lese und immer das Gefühl habe, dass einem das Leben und die Leute dann näher gebracht werden.
Die Leseprobe fand ich auch wirklich gut, da grade der Einstieg in das Buch wirklich spannend und zum Teil schockierend ist. Dementsprechend habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich das Buch in Händen hielt.
Überhaupt muss ich sagen finde ich die Bücher aus dem Diogenes Verlag immer sehr ansprechend und irgendwie exklusiv. Alle Bücher sehen immer gleich aus, haben ein gleiches Format und die Umschläge sind ganz speziell, eben wenn man ein Buch aus dem Diogenes Verlag zur Hand nimmt, dann weiss man das eigentlich immer sofort.

Als ich dann das Buch begonnen habe, fand ich den Einstieg wirklich gut, aber relativ schnell fand ich es schwer dran zu bleiben und nicht den Faden zu verlieren.
Auf dem Cover steht unter dem Titel "Kriminalroman". Das hat mich irgendwie dazu verleitet, einen Krimi zu erwarten und das war vielleicht falsch. Es ist einfach eine Kriminalgeschichte oder eine polizeiliche Ermittlung. Das heisst aber nicht, das es spannend ist und das glaube ich war ein Fehler von mir.

Wie gesagt, ich fand es schwer dran zu bleiben und ich hatte auch Probleme die Handlung richtig einzuordnen.
Die Zeit in der die Handlung spielt ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg und ich fand es schon interessant zu lesen wie die sowjetischen Mächte sich damals installiert haben- Die einfach Privatwohnungen übernommen wurden, Gegenstände konfisziert wurden und auch Zuweisungen zu Lebensraum gemacht wurden, das ist schon sehr gut und eindrucksvoll geschrieben. Aber die eigentliche Handlung verliert sich, meiner Meinung nach in den vielen Details und auch Nadjeschda spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Ganz eigenartig finde ich den Text auf der Rückseite, der stimmt mit dem was im Buch passiert nicht überein. Das abgeschnittene Ohr gibt niemandem Rätsel auf, schon gar nicht Samson und Nadjeschda hilft ihm nicht bei der Ermittlung…

Deswegen gehe ich mit gemischten Gefühlen aus diesem Buch heraus.
Entweder habe ich einfach Mühe mit dem Schreibstil, ich habe schon diverse auch russische Autoren gelesen und bin immer ein wenig hin und her gerissen gewesen und wusste nicht, finde ich es jetzt gut oder nicht.. Oder aber ich bin einfach nicht geeignet für Literatur ;-)

Als Empfehlung würde ich sagen, dass es kein Buch ist was man einfach so verschenken sollte, sondern das ist eher ein Buch wirklich für spezielle Leser die diese Art von Erzählweise zu schätzen wissen, oder generell Interesse an Büchern haben die nicht dem Mainstream entsprechen.