Spezieller, historischer (Kriminal-)Roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
91cobsala Avatar

Von

Ich mag die Cover der Diogenes-Bücher sehr. Sie sind in der Regel ein guter Vorgeschmack auf das, was einen im Roman erwartet. Auch bei "Samson und Nadjeschda" ist dies der Fall. Der Protagonist Samson ist ein spezieller Charakter, der sich nicht so leicht in die Karten schauen lässt. Sein Vorgehen war für mich nicht immer logisch, aber angesichts der Situation, in der er nach der Russischen Revolution steckte, durchaus verständlich.
Andrej Krukow schafft es, das nachrevolutionäre Kiew in seinem Roman zum Leben zu erwecken und die einzelnen Figuren authentisch erscheinen zu lassen. Zumindest, so weit ich das nachvollziehen kann. Der Text war allerdings zeitwillig etwas sperrig zu lesen, was sicherlich auch an den ukrainischen Begriffen lag, für die mir persönlich ein Glossar fehlte. Nichtsdestotrotz fand ich den Roman unterhaltsam, auch wenn die Krimihandlung für meinen Geschmack eher nebenbei lief, während es darum ging, Samsons Entwicklung zu verfolgen. Das ändert sich vermutlich in den folgenden Romanen der Reihe. Daher lege in den Roman vor allem Menschen ans Herz, die gerne in eine andere Zeit abtauchen möchten und dabei auch etwas ruhigeres Fahrwasser bevorzugen.