Zwiespältiges Lesen

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sacrileg Avatar

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Andrej Kurkow schreibt in "Samson und Nadjeschda" über Kiew zu Zeiten der Russischen Revolution. Dabei lernen wir den jungen Samson kennen, der gleich zu Beginn seinen Vater und sein Ohr verliert. Dafür trifft er bald auf Nadjeschda, während er bei der Polizei seine erste Ermittlung führen soll. Kurkow wählt dabei einen sehr direkten, oft brutalen und teils abstoßenden Stil, der dennoch sehr gut und detailreich die Zeit und die Charaktere lebendig werden lässt. Und doch hat auch "Samson und Nadjeschda" einige Längen und mehr als eine Szene, bei der ich da saß und nicht recht wusste, ob das jetzt wirklich wichtig ist oder ob ich es wieder einmal überspringen kann, da es sich nur um eine langatmige Beschreibung handelt. Der Roman hat mich ein wenig frustriert zurückgelassen - einerseits ist er oft sehr spannend, aber immer wieder hat er mich einfach verlassen und ich musste mich durch die Seiten quälen.