Chaos

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Der Roman "Sanfte Einführung ins Chaos" von Marta Orriols war für mich ein einziges auf und ab. Genau genommen kann man sagen, die*der Leser*in wird brutal ins Chaos gestoßen und dann auf einer Welle durch den Roman getragen, statt sanft eingeführt.
Und genau das ist es meiner Meinung nach, was dieses Buch ausmacht und beim Lesen wahnsinnig fesselt. Grundsätzlich hat mir der zeitliche Rahmen sehr gut gefallen, also das wir beide Protagonist*innen sechs Tage begleitet haben. Sechs Tage sind zwar ziemlich kurz, aber genau passend um diese intensiven Emotionen, Interessenskonflikte, Kindheitserinnerungen, Kommunikationsschwierigkeiten und zwei sehr verschiedene Gefühlswelten abzubilden. Ich fand es also auch kein Stück langgezogen. Was mich ein bisschen gestört hat ist, dass Martas Gedanken viel weniger Raum gelassen wird, als dehnen von Dani - und das obwohl Marta ja erstmal viel stärker betroffen ist.
Das Buch empfehle ich auf jeden Fall weiter, da es einfach mal etwas ganz anderes ist und die ersten Seiten sofort fesseln. Dieses ins Chaos hineingeworfen werden führt eben dazu, dass man den Roman erst gar nicht mehr aus der Hand legt. Das Thema finde ich sowieso großartig und hab mich sehr über den angemessenen literarischen Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche gefreut.