die Kraft eines ungeborenen Kindes

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alicii Avatar

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Mit einer ungewollten Schwangerschaft hat sich die Autorin ein Ereignis gesucht, das nicht selten vorkommt und stets zu Veränderungen führt, ganz gleich, wie man mit dieser Schwangerschaft umgeht: Änderungen in der Beziehung zweier Menschen zueinander, aber auch eine Veränderung der Beziehung der zwei Menschen zu sich selbst. So muss Dani sich auf einmal fragen, ob er sich der Rolle des Vaters gewachsen sehen würde und Marta, die zunächst so sicher in ihrer Entscheidung scheint und auch schon einen Termin für den Schwangerschaftsabbruch hat, gerät auch ins Grübeln. Sie dachten, recht genaue Vorstellungen für ihre Zukunft zu haben, doch vielleicht gibt es auch andere Wege?

Es gelingt der Autorin großartig, die durch die Schwangerschaft hervorgerufenen Gedanken und Gefühle der Protagonisten darzustellen. Die Handlung erstreckt sich nur über wenige Tage, ist aber so dicht und hervorragend erzählt, dass es einem danach so vorkommt, als ob man Wochen durchlebt hätte. Die wechselnden Erzählperspektiven zeigen das individuelle Ringen ebenso wie das Ringen der beiden miteinander und lassen den Leser tief eintauchen in die Erfahrungen, Sehnsüchte und Wünsche der Protagonisten.

Dieses Buch zeigt, welche Kraft ein Kind entfalten kann, obwohl es noch nicht mal auf der Welt ist. Und wie schwer die Entscheidung für oder gegen den Abbruch einer Schwangerschaft ist.