Die freie Kulturjournalistin Marta Orriols hat mit „Sanfte Einführung ins Chaos“ ihren ersten Roman veröffentlicht. In Deutschland erscheint der Roman im DTV-Verlag als Hardcover, umfasst 239 Seiten und wurde von Ursula Bachhausen aus dem katalanischen übersetzt.
„Ich bin schwanger. Und ich will das Kind nicht behalten.“ Mit diesen zwei Sätzen reißt Marta an einem ganz gewöhnlichen Donnerstagabend das vertraute Leben von ihr und Daniel aus den Fugen.
Marta und Daniel sind Anfang 30, seit zwei Jahren ein Paar und leben seit einem Jahr zusammen in einer gemeinsamen Wohnung in Barcelona. Jeder führt ein eigenständiges Leben, unabhängig vom anderen, und darauf sind beide stolz. Sie ist Fotografien und er Autor einer Vorabendserie. Als die zwei Rufus, einen alten Golden Retriever, aus dem Tierheim holen, stellt dies – neben der gemeinsamen Wohnung – die größte Verbindlichkeit zwischen ihnen dar.
Mir hat besonders die Aufteilung gefallen. Zunächst lernen wir das Pärchen kennen, erfahren mit Marta von ihrer Schwangerschaft und sind dabei, wie sie es Daniel sagt. Dann wechselt die Perspektive und wir begleiten Daniel die ersten Tage nach dieser Nachricht. Wir tauchen in seine Gefühlswelt ein. Wie er sich mit dem Gedanken, Vater zu werden, anfreundet. Was es in ihm auslöst, seine Gefühle zur bevorstehenden Abtreibung in der kommenden Woche. Der Verlust des eigenen Vaters, die Hoffnung auf Stabilität im Leben.Dann wieder ein Wechsel und wir begleiten Marta die letzten Tage vor dem Eingriffstermin. Auch hier taucht der Leser tief in die Gefühlswelt der Protagonistin ein. Lernt ihre Sichtweise kennen, erfährt, dass sie sehr behütet und familiär aufgewachsen ist, mit Kindern aber eigentlich nicht viel anfangen kann. Lernt ihre Sorgen und Ängste kennen. Am Ende wieder der Blick von außen, distanzierter, als stiller Beobachter.
Immer wieder sind diese Tage von Rückblicken gespickt. Wir erfahren, wie die beiden sich kennenlernten, von gemeinsame Erlebnisse, Reisen, Erinnerungen. So bekommt man als Leser noch einen tieferen Einblick in die Beziehung der beiden.
Ich mochte vor allem den Ton des Buches. Es geht nie darum zu verurteilen oder eine Meinung schwerer zu gewichten und obwohl das Thema kein leichtes, seichtes Thema ist, kommt trotzdem diesen unbeschwerte Vibe von dem gegenwärtigen Leben der Protagonisten sehr gut rüber. Das Buch ist modern, absolut zeitgemäß, es beschreibt unsere Generation unheimlich gut, dabei ist die Sprache wirklich schön, sehr bildlich und melodisch. Und vor allem ist diese Beziehung authentisch. Man kann sowohl die Liebe zwischen ihnen nachvollziehen, als auch die Sichtweisen und wie jeder auf seine Art handelt. Eine sehr große Leseempfehlung meinerseits.
„Ich bin schwanger. Und ich will das Kind nicht behalten.“ Mit diesen zwei Sätzen reißt Marta an einem ganz gewöhnlichen Donnerstagabend das vertraute Leben von ihr und Daniel aus den Fugen.
Marta und Daniel sind Anfang 30, seit zwei Jahren ein Paar und leben seit einem Jahr zusammen in einer gemeinsamen Wohnung in Barcelona. Jeder führt ein eigenständiges Leben, unabhängig vom anderen, und darauf sind beide stolz. Sie ist Fotografien und er Autor einer Vorabendserie. Als die zwei Rufus, einen alten Golden Retriever, aus dem Tierheim holen, stellt dies – neben der gemeinsamen Wohnung – die größte Verbindlichkeit zwischen ihnen dar.
Mir hat besonders die Aufteilung gefallen. Zunächst lernen wir das Pärchen kennen, erfahren mit Marta von ihrer Schwangerschaft und sind dabei, wie sie es Daniel sagt. Dann wechselt die Perspektive und wir begleiten Daniel die ersten Tage nach dieser Nachricht. Wir tauchen in seine Gefühlswelt ein. Wie er sich mit dem Gedanken, Vater zu werden, anfreundet. Was es in ihm auslöst, seine Gefühle zur bevorstehenden Abtreibung in der kommenden Woche. Der Verlust des eigenen Vaters, die Hoffnung auf Stabilität im Leben.Dann wieder ein Wechsel und wir begleiten Marta die letzten Tage vor dem Eingriffstermin. Auch hier taucht der Leser tief in die Gefühlswelt der Protagonistin ein. Lernt ihre Sichtweise kennen, erfährt, dass sie sehr behütet und familiär aufgewachsen ist, mit Kindern aber eigentlich nicht viel anfangen kann. Lernt ihre Sorgen und Ängste kennen. Am Ende wieder der Blick von außen, distanzierter, als stiller Beobachter.
Immer wieder sind diese Tage von Rückblicken gespickt. Wir erfahren, wie die beiden sich kennenlernten, von gemeinsame Erlebnisse, Reisen, Erinnerungen. So bekommt man als Leser noch einen tieferen Einblick in die Beziehung der beiden.
Ich mochte vor allem den Ton des Buches. Es geht nie darum zu verurteilen oder eine Meinung schwerer zu gewichten und obwohl das Thema kein leichtes, seichtes Thema ist, kommt trotzdem diesen unbeschwerte Vibe von dem gegenwärtigen Leben der Protagonisten sehr gut rüber. Das Buch ist modern, absolut zeitgemäß, es beschreibt unsere Generation unheimlich gut, dabei ist die Sprache wirklich schön, sehr bildlich und melodisch. Und vor allem ist diese Beziehung authentisch. Man kann sowohl die Liebe zwischen ihnen nachvollziehen, als auch die Sichtweisen und wie jeder auf seine Art handelt. Eine sehr große Leseempfehlung meinerseits.