"den Erinnerungen Wurzeln zu verschaffen"
Andreas Wunns Debüt "Saubere Zeiten" ist, wie das stimmige und stimmungsvolle Umschlagbild treffend zeigt, unter anderem ein Roman über Väter und Söhne, denen es schwerfällt, sich einander zuzuwenden, anzusehen und eine Beziehung aufzubauen, auch weil jeder an seiner eigenen Schuld und seinem eigenen Schmerz so schwer zu tragen hat.
Wunns Sprache und Erzählstil ziehen direkt emotional in die Handlung herein. Auch wie die verschiedenen Ebenen zeitlich und thematisch miteinander verwoben sind und die Auseinandersetzung mit der Familien- und Firmengeschichte im Laufe der Geschichte Deutschlands spiegeln, ist sehr gelungen. Vermutlich wird jede*r Lesende etwas ganz anderes finden, das persönlich aus diesem Buch heraussticht.
Für mich ist es die Melancholie all des Ungesagten, der Sprachlosigkeit in Familien, zwischen Generationen, zwischen Freunden und Liebenden, der verpassten Chancen und unwiederbringlich vergangenen Momente.
Der Umgang mit Erinnerung, die nicht nur in Worte und Gedanken gefasst im Kopf existiert, sondern vom ganzen Menschen verarbeitet werden muss, ist ein sehr faszinierender Gedanke: "Alles, was wir tun, und alles, was wir sehen, und alles, was wir hören, ist in unserem Körper. Das Leid und die Freude. Die Liebe und das Glück. Und auch das Grauen. Es ist alles in uns drin. Es bleibt alles in uns drin. Und wir müssen lernen, damit umzugehen. Und auch mal was rauszulassen."
Mit dem Buchtitel bin ich noch nicht ganz warm geworden. Er ergibt auf verschiedenen Ebenen sehr viel Sinn, aber bleibt trotzdem schwer greifbar, und ich bin mir nicht sicher ob er mir gefällt. Insgesamt ist allerdings auch die Handlung des Romans schwer auf das eine übergreifende Thema festzulegen. Das Buch bleibt in der Nachwirkung etwas diffus, doch mit vielen berührenden Anstößen.
Wunns Sprache und Erzählstil ziehen direkt emotional in die Handlung herein. Auch wie die verschiedenen Ebenen zeitlich und thematisch miteinander verwoben sind und die Auseinandersetzung mit der Familien- und Firmengeschichte im Laufe der Geschichte Deutschlands spiegeln, ist sehr gelungen. Vermutlich wird jede*r Lesende etwas ganz anderes finden, das persönlich aus diesem Buch heraussticht.
Für mich ist es die Melancholie all des Ungesagten, der Sprachlosigkeit in Familien, zwischen Generationen, zwischen Freunden und Liebenden, der verpassten Chancen und unwiederbringlich vergangenen Momente.
Der Umgang mit Erinnerung, die nicht nur in Worte und Gedanken gefasst im Kopf existiert, sondern vom ganzen Menschen verarbeitet werden muss, ist ein sehr faszinierender Gedanke: "Alles, was wir tun, und alles, was wir sehen, und alles, was wir hören, ist in unserem Körper. Das Leid und die Freude. Die Liebe und das Glück. Und auch das Grauen. Es ist alles in uns drin. Es bleibt alles in uns drin. Und wir müssen lernen, damit umzugehen. Und auch mal was rauszulassen."
Mit dem Buchtitel bin ich noch nicht ganz warm geworden. Er ergibt auf verschiedenen Ebenen sehr viel Sinn, aber bleibt trotzdem schwer greifbar, und ich bin mir nicht sicher ob er mir gefällt. Insgesamt ist allerdings auch die Handlung des Romans schwer auf das eine übergreifende Thema festzulegen. Das Buch bleibt in der Nachwirkung etwas diffus, doch mit vielen berührenden Anstößen.