Ein Schmelztiegel

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madame—rivkele Avatar

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Nellie ist unverheiratet und nach einer Vergewaltigung schwanger. Dennoch gibt ihr cholerische Vater ihr die Schuld und setzt sie vor die Tür. Doch wohin geht eine unverheiratete Mutter im achtzehnten Jahrhundert, um sich und ihrem Kind ein gutes Leben zu ermöglichen?
Malou Wilke erzählt in ihrem Roman „Savannah“ Nellies Geschichte, aber auch die Geschichte der Gründung einer neuen Stadt in Amerika. Sie erzählt von den Herausforderungen, die sich den europäischen Siedler:innen stellten und wie eine neue Gemeinschaft von Menschen, deren einzige Gemeinsamkeit dieser Neuanfang ist, wachsen kann.
Erzählt wird der Roman aus Nellies Perspektive, was leider dazu führt, dass mir bis zuletzt alle anderen Figuren fremd geblieben sind. Und auch Nellie selbst wirkte auf mich eindimensional. Von Beginn an ist sie eine einfühlsame, bescheidene und selbstlose Frau, die sowohl zu den Menschen als auch zu den Tieren, die sie kennenlernt, erstaunlich schnell familienähnliche Beziehungen aufbaut. Konflikte gibt es zwar zuweilen, doch bleiben die stets oberflächlich und nehmen nicht viel Raum in der Erzählung ein.

Ich bin mir sicher, dass es für viele andere Leser:innen gerade aufgrund dieser Eigenschaften ein absolutes Feelgood-Buch ist, ich persönlich hätte mir jedoch ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht.