Ein schöner Schmöker

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adelheid von buch Avatar

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In diesem Roman geht es um die Besiedlung des Ostens von Amerika in den 1730er Jahren. Savannah in neu gegründeten Staat Georgia soll ein britischer Außenposten werden. Der Ort wird von den Einwanderern aus dem Nichts mitten in einem Sumpfgebiet aufgebaut. Die Einwanderer sind meist Verzweifelte, Abenteurer oder auch Kriminelle, die in ihrer alten Heimat keine Zukunft haben. Die Protagonistin Nellie gehört zu den ersten Ankömmlingen. Sie wurde von ihrem Vater verjagt, weil sie nach einer Vergewaltigung schwanger geworden war. Doppelt gedemütigt sucht sie ihr Heil in der Flucht und in einem Neuanfang auf unbekanntem Gelände. Der Roman erzählt von der anstrengenden Überquerung des Atlantiks und vom entbehrungsreichen Anfang des Siedlungsaufbaus. Die anfängliche Spannung ließ im Verlaufe des Romans langsam nach. Ebenso entwickelte sich die dramaturgische Tiefe. Nach der ersten sehr unterhaltsamen Hälfte des Buches schien es mir so, als ob nur noch alle nur denkbaren Ereignisse und Schwierigkeiten, die es in einer solchen Siedlung geben kann, abgearbeitet werden sollen. Die Figuren sind nicht besonders detailliert gestaltet. Ich konnte auch keine Entwicklung erkennen. Über alle Dramatik hinweg scheint ein rosaroter Film zu liegen, der die Leser und Leserinnen von der Realität verschonen soll.
Dennoch ist dieses Buch sehr unterhaltsam und somit auf jeden Fall der richtige Lesestoff für Leute, die Lust auf leichte Kost haben.