Ein Werk in gewohntem Stil, aber schwächer als seine Vorgänger
Ich bin leidenschaftlicher Fan von Jimenez’ Romanen, weil ich ihren Humor und die starke Verhaftung im alltäglichen Leben schätze. Auch hier habe ich beides erfüllt gesehen und doch fand ich diesen Roman deutlich schwächer als die vorherigen.
Die beiden Protas sind wieder einmal vielschichtig und respektvoll miteinander. Und doch hat an der Stelle für mich dieses Mal einfach nicht alles gepasst. Einerseits finde ich es immer ausdrücklich gut, dass die männlichen Protagonisten der Autorin vulnerable Seiten haben - das trifft auch auf Xavier zu. Aber im Vergleich zu Samantha rutscht er mir viel zu stark in dieses „Ich muss mich aufopfern und alles für sie tun“-Gehabe ab, das mir ziemlich auf die Nerven geht. Genau diese Seite an ihm wird mir auch einmal zu oft betont. Er rettet Samantha vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne, aber in Jimenez’ früheren Werken waren mir die beiden Hauptfiguren deutlich mehr auf Augenhöhe unterwegs.
Dass sich das Drama der Geschichte nicht aus den sonst so üblichen Missverständnissen und Kommunikationsschwächen speist, sondern aus der herausfordernden Lebensrealität, finde ich wieder gut gewählt. Ich muss aber auch hier sagen, dass es mir zwischen den beiden zu glatt lief und es streckenweise fast etwas zäh war. Gleichzeitig finde ich die Repräsentation von Demenzkranken und deren familiärer Pflege ganz toll. Auch interessant gezeichnete Nebenfiguren sind nach wie vor eine klare Stärke der Autorin.
Wie gewohnt und gehofft, ist der Humor der Geschichte toll geschrieben und trifft einfach meinen Geschmack. Er ist subtil, alltagsbezogen und in einem guten Maß eingebunden. Spice nimmt kaum Raum ein, aber auch das bin ich von Jimenez gewohnt. Dahingehend bin ich also auch gar nicht enttäuscht.
Schon nach den ersten paar Seiten war ich zudem begeistert von dem Tierarzt-Trope. Sanftheit gegenüber Tieren ist mein absoluter soft spot und darüber hinaus fand ich die Einblicke in den Job toll. ABER: Mir wird es nie in den Kopf gehen, wie Menschen einerseits so klar den Wert des Haustierlebens erkennen und sich dann zu jeder Mahlzeit ein totes Tier einverleiben können. Tiere zu essen ist ja leider, leider absoluter Standard in unserer Gesellschaft und damit eben auch in Büchern. Aber bei diesem Thema erwarte ich einfach ein ganz anderes Level an Sensibilität und Konsistenz. Das hat mich schon herb enttäuscht.
Super streng bewerte ich dennoch nicht, weil die Autorin ihrem Stil hier treu geblieben ist und Fernbeziehungen als Trope glaube einfach nicht mein persönlicher Fall sind. Die ernsten Themen finde ich wieder lobenswert eingebunden, sodass ich den Roman für Fans der Autorin in jedem Fall empfehle. Wer sie noch nicht kennt, sollte vielleicht eher zu einem früheren Werk greifen.
Die beiden Protas sind wieder einmal vielschichtig und respektvoll miteinander. Und doch hat an der Stelle für mich dieses Mal einfach nicht alles gepasst. Einerseits finde ich es immer ausdrücklich gut, dass die männlichen Protagonisten der Autorin vulnerable Seiten haben - das trifft auch auf Xavier zu. Aber im Vergleich zu Samantha rutscht er mir viel zu stark in dieses „Ich muss mich aufopfern und alles für sie tun“-Gehabe ab, das mir ziemlich auf die Nerven geht. Genau diese Seite an ihm wird mir auch einmal zu oft betont. Er rettet Samantha vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne, aber in Jimenez’ früheren Werken waren mir die beiden Hauptfiguren deutlich mehr auf Augenhöhe unterwegs.
Dass sich das Drama der Geschichte nicht aus den sonst so üblichen Missverständnissen und Kommunikationsschwächen speist, sondern aus der herausfordernden Lebensrealität, finde ich wieder gut gewählt. Ich muss aber auch hier sagen, dass es mir zwischen den beiden zu glatt lief und es streckenweise fast etwas zäh war. Gleichzeitig finde ich die Repräsentation von Demenzkranken und deren familiärer Pflege ganz toll. Auch interessant gezeichnete Nebenfiguren sind nach wie vor eine klare Stärke der Autorin.
Wie gewohnt und gehofft, ist der Humor der Geschichte toll geschrieben und trifft einfach meinen Geschmack. Er ist subtil, alltagsbezogen und in einem guten Maß eingebunden. Spice nimmt kaum Raum ein, aber auch das bin ich von Jimenez gewohnt. Dahingehend bin ich also auch gar nicht enttäuscht.
Schon nach den ersten paar Seiten war ich zudem begeistert von dem Tierarzt-Trope. Sanftheit gegenüber Tieren ist mein absoluter soft spot und darüber hinaus fand ich die Einblicke in den Job toll. ABER: Mir wird es nie in den Kopf gehen, wie Menschen einerseits so klar den Wert des Haustierlebens erkennen und sich dann zu jeder Mahlzeit ein totes Tier einverleiben können. Tiere zu essen ist ja leider, leider absoluter Standard in unserer Gesellschaft und damit eben auch in Büchern. Aber bei diesem Thema erwarte ich einfach ein ganz anderes Level an Sensibilität und Konsistenz. Das hat mich schon herb enttäuscht.
Super streng bewerte ich dennoch nicht, weil die Autorin ihrem Stil hier treu geblieben ist und Fernbeziehungen als Trope glaube einfach nicht mein persönlicher Fall sind. Die ernsten Themen finde ich wieder lobenswert eingebunden, sodass ich den Roman für Fans der Autorin in jedem Fall empfehle. Wer sie noch nicht kennt, sollte vielleicht eher zu einem früheren Werk greifen.