Leider eher enttäuschend

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lorireads Avatar

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Da mir mein letztes (und erstes) Buch von Abby Jimenez nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil am Ende doch richtig gut gefallen hatte, habe ich große Hoffnungen in 'Say you'll remember me' gesteckt. Und auch wenn sich das Buch an sich gut lesen lässt und die Geschichte in ihrer Grundidee und Ausführung interessant und emotional ist, ist der Funke bei mir trotzdem nicht so ganz übergesprungen.

Ich kann nicht so ganz sagen, woran das letztendlich lag. Vielleicht auch an der Übersetzung (ich hoffe zumindest das Samanthas "witzige" Sprüche über Senf im Original besser rüberkommen). Teilweise wurden im Buch Begriffe verwendet, die mir überhaupt nicht zum "normalen" deutschen Sprachgebrauch zu passen schienen. Jedenfalls habe ich zu beiden Protagonisten keinen richtigen Zugang gefunden. Bei Xavier, dessen Namen ich irgendwie komplett unpassend finde, lag es sicher auch an seiner unnahbaren und ernsten Art, die ich an sich auch wirklich gut dargestellt fand. Samantha hingegen blieb für mich eher blass und ich konnte auch mit ihrer Hingabe zu ihrem Job, der für mich einfach gar nicht interessant oder sinnstiftend klingt, nichts anfangen. Klar, für sie ist die Flexibilität sehr praktisch, aber das war auch schon das einzige, was für mich an einer Werbetexterin für eine Senffirma reizvoll klingt. Und es steht im krassen Gegensatz zu Xaviers aufopferungsvollen Freiwilligendiensten und seiner Arbeit als Tierarzt. Auch die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden oder den Grund, warum es so gefunkt hat, konnte ich nicht erkennen. Auch, dass sie Xavier gegenüber, unabsichtlich oder nicht, bei ihrem ersten seeehr langen Date nicht erzählt hat, dass sie am nächsten Morgen in einen anderen Bundesstaat zieht, und dass das Thema nicht ganz von alleine aufgekommen ist, hat mich irritiert.

Leider konnte ich auch bei der Liebesgeschichte von Sam und Xavier nicht so richtig mitfiebern. Normalerweise habe ich mit so etwas kein Problem, aber die zahlreichen schweren Themen nahmen teilweise so viel Raum ein, dass wenig Positives dazwischen durchkam. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich lese nur eine Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen und das hat meine Leselust ziemlich getrübt. Gleichzeitig wusste man ja, dass es sicherlich ein Happy End geben wird, weshalb ich irgendann einfach nur noch gehofft habe, dass das ganze Leiden für Xavier und Sam bald vorbei ist.

Somit war Say You'll remember me für mich leider nur ein mittelmäßiges Leserlebnis und ich muss feststellen, dass Abby Jimenez vielleicht doch einfach nicht meine Autorin ist.