Schach ist das Zentrum der Welt

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Mit Schach verbinde ich persönlich meine Kindheit und Erinnerungen an meinen Opa, der mir das Schachspiel beibrachte und immer mit mir spielte, wenn ich ihn besuchte. Ansonsten hatte ich niemanden, mit dem ich Schach spielen konnte, was ich sehr bedauere. Heutzutage sind die Möglichkeiten ungleich besser. Online kann man jederzeit gegen jemanden Schach spielen.

Ein Pionier des Online-Schachs ist der Niederländer Peter Doggers, der uns die "Schach-Euphorie" nahebringen möchte. Er selbst liebt Schach von klein auf (und scheinbar beschäftigt er sich auch mit kaum etwas anderem) und etablierte die Schach-Plattform chess.com.

Mit seiner "Schach-Euphorie" hatte er den Anspruch, ein umfassendes Kompendium zum Schachspiel zu schreiben, was ihm jedoch aus meiner Sicht nicht ganz gelungen ist. Er teilt sein Buch in drei Teile: Schach als kulturelles Phänomen, Der Einfluss der KI und Die Onlinerevolution. Vor allem den ersten Teil, in dem es um die Geschichte des Schachspiels geht, hätte er noch etwas tiefgründiger schreiben können.

Immer wieder klingt zwar durch, dass Doggers Schach für das beste hält, das die Menschheit je ersonnen hat und das angeblich den größten Einfluss auf Kultur und Politik hatte. Doch die Beispiele für diese kühne Theorie sind denn doch recht dürftig. Für ein umfassendes Kompendium nehmen die letzten beiden Kapitel, die immerhin lediglich die vergangenen etwa vierzig Jahre des Schachs beschreiben, verhältnismäßig viel Platz ein.

Fazit: Das Buch liest sich gut und ist streckenweise sehr interessant. Allerdings verliert sich der Autor zuweilen in technischen Nebenschauplätzen, die man hätte kürzer fassen können. Insgesamt ein gutes Schach-Sachbuch, aber leider nicht das neue Standardwerk.