Berührende Coming of Age-Geschichte

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phoebe caulfield Avatar

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Die knapp 17jährige Maserati lebt zurückgezogen mit ihrer verwirrten Großmutter irgendwo in der (vermutlich) Brandenburger Pampa. Dort bewirtschaften beide die Dorfkneipe. Statt die Schule zu besuchen, hat Maserati den Großteil der Bewirtschaftung und der Verantwortung übernommen, immer auf der Hut vor und einem Auge auf der Oma, die möglichst in ihren vertrauten Bahnen gehalten werden muss. Bis eines Tages eine alte Villa am anderen Endes des Dorfes gekauft, renoviert und bezogen wird.

Dort ziehen Caspar und Theo ein, zwei Jungs in Maseratis Alter und neugieriger auf Maserati, als es ihr lieb ist. Nach und nach, Schicht um Schicht, werden jeweils die Geschichten der Vergangenheit offengelegt und es scheint als können alle drei die Beschädigungen ihres noch jungen Lebens gemeinsam irgendwie bewältigen, um nach vorn schauen zu können.

Als absoluter Fan von Alina Bronsky bin ich auch von diesem Buch wieder sehr begeistert Ihre Fähigkeit sich in die Gefühls- und Gedankenwelt Heranwachsender hinein zu versetzen, beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Die Figuren wirken gerade auch durch ihre Widersprüchlichkeit glaubhaft und authentisch, Ton und Sprache sind auf den Punkt getroffen. Irgendwie ist das Buch für mich durchwirkt von einer Stimmung von Mitgefühl, öfter hatte das Muttertier in mir😊 den Wunsch, die Figuren einfach mal in den Arm nehmen zu wollen.
Bin sehr gespannt, wie meine 12jährige Tochter die Geschichte lesen und wie sie ihr gefallen wird. „Scherbenpark“ fand sie damals toll.

Ein wunderbar einfühlsamer Coming-of-Age-Roman über drei Jugendliche, bei denen das Leben bereits die ersten tiefen Wunden hinterlassen hat. Und die sich gegenseitig ein Stück auf dem Weg ins Leben begleiten und stützen.