Etwas all over the place

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retemirabile Avatar

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Ich hatte mich auf das neue Buch von Alina Bronsky sehr gefreut, weil mir schon "Der Zopf meiner Großmutter" gut gefallen hatte. Leider fand ich diese Geschichte nun aber etwas wirr. Obwohl die Sommerstimmung inklusive Schwimmbadpommes gut rüber kam, habe ich mich die ganze Zeit gefragt, worum es eigentlich geht und wie alles zusammenpasst. Jede Person hat ein Geheimnis, welches aber meist sehr unzeremoniell irgendwann verraten wird und dann auch keinerlei Konsequenzen mehr hat. Einen richtigen Plot gab es auch nicht, eher spontane Probleme, die teilweise sehr "ex machina" gelöst werden.
Was mich wirklich sehr gestört hat, war der Ableismus, der vor allem gegenüber dem gehörlosen Georg immer wieder zu Tage trat. Das ewige Narrativ des tauben Gärtners, der alles nicht so richtig mitbekommt, aber sehr gutmütig ist, den man deshalb auch ein bisschen verarschen kann und dessen Sprache man auch nie lernen muss, weil er ja ach so toll von den Lippen lesen kann ... das ist einfach unerträglich und nicht mehr zeitgemäß.