Etwas enttäuscht

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raschke64 Avatar

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Es sind Sommerferien und die am Anfang der Geschichte 16-jährige Maserati arbeitet in der Gaststätte ihrer Oma mit. Das ist allerdings kein Ferienjob, sie ist auch nicht wirklich viel in die Schule gegangen. Denn sie will verhindern, dass jemand merkt, dass es ihrer Oma nicht mehr wirklich gut geht. Ihre Befürchtung ist, dass sie in dem Fall in eine Pflegefamilie kommen könnte. Es wird kein normaler Sommer, denn das Nachbargrundstück wird ausgebaut und von einer Familie bezogen mit zwei Jungen in ihrem Alter...

Mich lässt das Buch etwas enttäuscht zurück. Ich fand die Vorgängerbücher der Autorin wesentlich ausdrucksstärker und direkter. Wie gewohnt, ist der Schreibstil sehr gut. Vor allem die Beschreibungen des Sommers am See und im Wald beziehungsweise in der Kirschplantage schaffen es, dass man sofort einen eigenen Feriensommer vor Augen hat. Zumindest dann, wenn man ihn einmal auf dem Dorf verbracht hat. Was die Geschichte selbst angeht, bin ich damit nicht wirklich glücklich geworden. Ich schwanke, ob ich Maserati bedauern soll oder ob sie mich nervt. Das liegt in erster Linie daran, dass vieles immer nur angedeutet und man sozusagen im Regen stehen gelassen wird, weil man nicht weiß, welche Zusammenhänge bestehen. Das zieht sich durch das ganze Buch. Erst spät wird einiges davon aufgeklärt, doch für mich war das zu spät, um das Buch mehr als Durchschnitt zu bewerten.