Guter Einstieg aber leider zu überfrachtet

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elfe1110 Avatar

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Die fast siebzehnjährige Maserati wohnt allein mit Ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf. Statt zur Schule zu gehen hilft sie ihrer Oma, die Dorfkneipe zu bewirtschaften. Als in der heruntergekommenen Villa in der Nachbarschaft Theo und Caspar einziehen, wird Maserati, die eher eine Alleingängerin ist, nicht nur mit deren Gegenwart konfrontiert, sondern auch mit zahlreichen Familiengeheimnisssen.

Alina Bronskys neuer Roman liest sich schnell und flüssig; ihr Schreibstil ist wie aus dem Leben gegriffen und trifft die Figur der Maserati und ihre Gefühlswelt sehr gut. Das Leben auf dem Land, in dem sie sich gefangen fühlt, die Sorgen um die Großmutter, die zunehmend verwirrt wirkt, die Begegnungen mit Theo und Caspar, die beide ein Geheimnis in sich tragen, ihre Freundschaft zu Georg, der Lehrer, der sie zurück an der Schule sehen möchte. Alle Figuren haben ihre Ansprüche und Forderungen an Alina, die mal mehr mal weniger überfordert mit ihrem Leben ist.

Und leider ist dies auch das „Ja-Aber“ des Buches für mich. Auf mich wirken die gut 190 Seiten des Romans überfrachtet mit Themen. Jede einzelne Figur des Romans hat ihr persönliches Ereignis, ihr Schicksal, was auf mich dann zu unrealistisch wirkte. Das mag bewusst als stilistisches Mittel gesetzt sein, um Maseratis überfordertes Leben darzustellen. Mich hat es aber eher enttäuscht, da zu viele angesprochene Themen angekratzt und dann nur oberflächlich abgehandelt wurden.