Kurzweiliges Sommerfeeling mit wenig Substanz

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In "Schallplattensommer" geht es um das 16-jährige Mädchen Maserati, welches mit seiner Großmutter in einem kleinen Dorf wohnt und zusammen mit ihr ein kleines Restaurant betreibt. Schnell wird klar, dass in ihrem Leben nichts wirklich einfach ist. Sie scheint sehr viel Verantwortung für sich selbst und ihre Großmutter zu übernehmen, die zusehends an Demenz erkrankt. Ihre Eltern sind abwesend. Dann lernt sie eines Sommers die Söhne der neuen Nachbarn kennen. Es handelt sich hierbei um eine reiche Familie, welche die Villa am Ende der Straße bezieht. Ihre eigene Geschichte wird mit Eintreffen der Jungs langsam an die Oberfläche gebracht und mit der ihren langsam verknüpft.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin und die Skizzierung der Protagonistin recht gerne. Sie wirkte authentisch auf mich und ich empfand Maserati als einen starken Charakter, der komplett sich selbst überlassen wurde. Allerdings empfand ich die Verknüpfung von Maseratis Vergangenheit, bzw. die ihrer Eltern, mit den Neuankömmlingen eher gezwungen und wenig realitätsnah. Für mich gibt es hier einfach zu viele "Zufälle". Auch wird bei der Beschreibung der neuen Nachbarn und auch ihres Freundes Georg eher auf Oberflächlichkeit gesetzt, was diese Personen eher zweidimensional wirken lassen mit wenig Substanz und leider kann ich dies auch für die Auflösung der Geschichte sagen. Als Leser habe ich einfach mehr erwartet. Das Buch wirkt dadurch eher unfertig und ist dazu auch extrem kurz mit seinen ca. 180 Seiten.

Insgesamt war es für mich eine schnelle Lektüre mit Potential, das nicht so ganz ausgeschöpft wurde.