Sommergeheimnisse

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miro76 Avatar

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Maserati lebt in einem kleinen Dorf bei ihrer Großmutter, in deren Snackbude sie als Kellnerin arbeitet. Der Sommer steht vor der Tür und die Gäste werden langsam mehr. Die legendären Teigtaschen der Großmutter schmecken wirklich allen, auch den Bauarbeitern, die plötzlich begonnen haben, die leerstehende Nachbarvilla zu renovieren.

Es kündigt sich schnell an, dass dieser Sommer anders werden wird, denn ins Nachbarhaus ziehen zwei Jungs ein - der Sunnyboy Caspar und sein ernster Cousin Theo. Alle tragen ihre Geheimnisse mit sich herum und es stellt sich heraus, dass Theos und Maseratis Geheimnis irgendwie in Zusammenhang stehen.

Ganz unkompliziert verläuft die Annäherung nicht zwischen den Dreien, denn sie haben alle ihr Päckchen zu tragen. Vor allem Maserati, die sich hauptsächlich ums Geschäft kümmert, denn die Oma leidet wohl unter beginnender Demenz. Niemand soll das merken, denn Maserati ist noch nicht volljährig. Sie schmeisst den Laden, hält alles am laufen und sucht die vermisste Großmutter, wenn es not tut.

Man erkennt schnell, dass sie Hilfe gut gebrauchen könnte und die kommt dann auch von ganz anderer Seite als erwartet.

Alina Bronsky hat hier einen ganz besonderen Coming-of-Age Roman geschrieben. Es gibt keine rosige Liebesgeschichte, aber es gibt ein Aufflammen von Gefühlen, es gilt Verantwortung zu übernehmen und auch mal andere Wege zu gehen.

Es gibt kein fulminantes Happy End, aber es gibt einen Ausblick, der hoffen lässt. Einen Ausblick, der zeigt, dass niemand ganz allein steht mit seinen Problemen.

Ich habe Schallplattensommer sehr gerne gelesen. Es liest sich einfach und flüssig, bietet eine spannende Geschichte und ist somit ein wunderbares Sommerbuch. Für den fünften Stern hätte es noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Das wäre auch Jugendlichen zuzutrauen gewesen.