Wie ein schöne Sommer....

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poutschie Avatar

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Irgendwo im Nirgendwo in der ostdeutschen Provinz. Hierhin verirren sich nur zu den Ferienzeiten die Touristen, um Natur und Badeseen zu bewundern, ansonsten bleibt man im Dorf unter sich und lebt unbehelligt vor sich hin. So auch die junge Maserati und ihre Oma. Zusammen betreiben sie eine kleine Gastwirtschaft. Die Ruhe im Dorf wird jedoch jäh gestört, als eine alte Villa die Besitzer wechselt und renoviert wird. Mit dieser Renovierung zieht Unruhe ein: durch die vielen Handwerker, die die Gastwirtschaft plötzlich bevölkern; durch die neuen Besitzer und ihre Kinder, die sich sehr für Maserati zu interessieren scheinen und schließlich durch das Aufeinandertreffen von „Städtern“ vs. „Dörflern“. Und die Renovierung bringt auf einmal Geheimnisse an die Oberfläche, die lange als tief genug vergraben galten….

Ein reines Jugendbuch ist Schallplattensommer definitiv nicht, dazu ist es zu vielschichtig. Es ist ein Buch über das Erwachsenwerden, aber eben nicht nur. Es ist auch ein Buch über Klischees und Vorurteile; über das Sich-Kümmern und die Angst, entdeckt zu werden; über das Älterwerden; über die Geheimnisse in jeder Familie; und vor allem auch über den Sommer. Alina Bronsky schafft es, mit ihrer Sprache den richtigen Ton zu treffen, so dass man meint den Sommer beim Lesen zu riechen und zu schmecken: die Hitze, Sonnencreme, kaltes Wasser, Pommes, Schwüle…. und genau wie ein Sommer fühlt sich das Buch am Anfang endlos an und ist doch am Ende viel zu schnell durchgelesen und vorbei. Eine wirklich tolle Lektüre!