Armut und es kann uns alle treffen ! Nur will es kaum einer wahr haben !

Stefan Selke und der Econ Verlag haben sich an ein Tabuthema, in unserer so vielschichtigen Gesellschaft gewagt. Armut in Deutschland ! Armut unter uns ! Armut, welche wir täglich sehen. Die Flaschensammler, die Tafelgänger, die Kleiderkammernbesucher, die Rentner, die Mittagstische für Kinder und Senioren, die Hartz IV- imd Grundsicherungsempfänger. und das überschweifende Angebot der vielen sozialpädagogischen Hilfen. . Selke stellt die Betroffenen in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Ein Mittelpunkt, in welchen die Betroffenen oft nur scheinbar stehen. Ehrenamtler und Institutionen, hier am Beispiel der Tafel, welche in Deutschland ihren 20. Geburtstag feiert, feiern sich oft selbst und drängen den Betroffenen ihre Sicht auf deren Situation auf. Mich haben die in der Leseprobe enthaltenen Berichte betroffen gemacht. Zumal mir nach einem eigenen Firmenkonkurs noch immer schmerzlich bewußt ist, wie schnell man selbst an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Freunde, die keine sind. Besserwisser, die selbst nichts gewagt und ihren Traum nie in Angriff genommen haben. Behördenmitarbeiter, die Dienst nach Vorschrift schieben. Ich selbst habe auch schon oft den Satz gehört: „ Hätten wir doch nur so einen, wie Hitler. Vieles wäre besser ! „. Besser ? Armut erzeugt manchmal eben auch Haß und Neid. Haß auf Ausländer, Schwule, Lesben, Kinderreiche ? Ein verzerrtes Weltbild entsteht und wird oft durch Medien und Politik auch noch genährt. Ich danke Herrn Selke für dieses Buch und freue mich auf die Gesamtausgabe.