Ein Soziologe auf Reisen

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frenx Avatar

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Mit seinen Spotlicht-Beschreibungen deutscher Armut überzeugt der Soziologe ganz und gar. Nüchtern sind die Besuche, die Beobachtungen beschrieben, nie aber teilnahmslos. Es ist ein Buch, das genausogut von einem Journalisten hätte geschrieben werden können.

Beim Lesen des Prologs hatte ich die Angst, dass das Buch einen Gesinnungsmarathan absolvieren wird. Dem ist aber nicht der Fall. Während im Prolog noch mehrfach betont wird, dass die Ursachen der Armut herausgestellt werden müssten und man nicht guten Gewissens 20 Jahre Tafelladen feiern dürfe ohne die Ursachen der Misere der Menschen anzusprechen, hält sich der Autor bei seinen Beschreibungen der Armut, soweit sie in der Leseprobe vorhanden sind, überraschend angenehm zurück. Keine plumpe Zeigefinger-Moral ist erkennbar.