Vor kaum zwei Wochen legte die Bundesregierung ihren „Armutsbericht“ vor und überall wird vom 20ig jährigem Bestehen der „Tafel“ berichtet. Das ist genau das Thema des sozialkritischen Sachbuches von Professor Stefan Selke. Nachdem er seine Gründe zum Schreiben dieses Werkes dargelegt hat, erhält man in der LP einen Einblick in drei Einzelschicksale. Allgemein gut verständlich geschrieben, macht das Buch auf eine Problematik aufmerksam, die leider allzu oft von beiden Seiten tabuisiert wird. Denn, wie sagt der Autor sehr treffend: „Schamland, in dem die Gewinner sich gegenseitig applaudieren, die Verlierer aber beschämt werden.“ Ein Buch für alle, die gewillt sind über ihren eigenen Tellerrand zu blicken.