Sachkundiger Blick auf die Armut

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irismaria Avatar

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Da ich ehrenamtlich in einer Tafel mitarbeite und mich das Thema Armut und Reichtum in unserer Gesellschaft schon länger bewegt, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Der Autor beginnt mit einem persönlichen Einstieg, wie er Armut erlebte, einmal auf dem Heimweg vom Tanzen, als er jemanden sah, der im Müll nach Essen suchte, zum anderen als er selbst von Arbeitslosigkeit bedroht war. Aus eher zufälligem Interesse entwickelte sich bei ihm ein Forschungsschwerpunkt der "Armuts-, Almosen- oder Hartz-IV-Ökonomie".
Im Kapitel "Trostbrot" berichtet der Autor von seinen Gesprächen mit Tafelkunden und beleuchtet das System kritisch. Ich habe hier manches wiedergefunden, was ich aus unserer Tafel kenne, anderes aber überhaupt nicht - man darf also nicht verallgemeinern. Tafeln als sinnvoller Notanker, als Möglichkeit, unter Leute zu kommen oder als Armutsstabilierung? Das haben wir auch in der Tafel schon diskutiert.

Ich finde das Buch sehr interessant und würde es gerne lesen, rezensieren und in unserem Tafelteam weitergeben.