Schamland - "Denken ist Widerstand gegen Informationen"

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evelyn Avatar

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Endlich einmal wieder ein anspruchsvolles, sozialkritisches Buch. Schon wegen dem Satz "Denken ist Widerstand gegen Informationen" hat sich das Lesen der Leseprobe gelohnt.
Man könnte auch sagen " Ich denke also bin ich". Denken macht das Menschsein aus, also lasst uns Menschen sein.

Der Autor berichtet über seine Recherchen zum Thema " Armut in wohlhabenden Ländern". So wie die Hilfen für die 3. Welt oft auch nicht nachhaltig sind, sind auch die Hilfen die die Tafelläden bieten nicht nachhaltig, sondern manifestieren nur die Spaltung zwischen arm und reich. Die Forderung muss Lebenshilfe zur Selbständigkeit, Wiedereingliederung, statt Almosen sein. Auch die soziale Isolation der Betroffenen, die oft unschuldig durch Krankheit in diese Lage geraten, wird deutlich. Chronisch Kranke können ohne weiteres noch sehr wertvolle Menschen für die Gesellschaft sein, sich engagieren, anderen mit ihrem Wissen helfen. Chronisch Kranke werden mit den sicherlich ebenfalls vorhandenen "Faulenzern" in einen Topf geworfen und vorverurteilt.
Die unschuldig verarmten Menschen leiden meist mehr unter ihrer sozialen Ächtung als unter den Einschränkungen die das Leben mit sich bringt.

Ich bin neugierig auf die Sichtweise der Betroffenen.